Der Uhu ist zurück im Revier
Rund um den Tagebau Garzweiler konnten wieder mehrere Uhus angesiedelt werden.
Grevenbroich. Er ist die größte lebende Eulenart und war schon nahezu ausgestorben: der Uhu. Jetzt gibt es aus dem Rheinischen Revier gute Nachrichten. In den vergangenen fünf Jahren haben sich etwa zehn der Tiere auf rekultivierten Tagebauflächen angesiedelt.
Damit der Uhu-Nachwuchs sicher heranwachsen kann, hat das Rekultivierungsteam von RWE Power jetzt vier Nistplattformen angebracht. Die Brutplätze befinden sich unter anderem in Baumkronen im Bereich der Königshovener Höhe in Frimmersdorf.
Im Bereich rund um den Tagebau Garzweiler haben die Tiere innerhalb der vergangenen drei Jahre mehrere erfolgreiche Brutversuche unternommen. Ein beliebter Platz für die ursprünglichen Bodenbrüter sind etwa die Steilböschungen des Tagebaus — an sich ein idealer Standort, um Eier auszubrüten und Jungvögel großzuziehen.
Leider sind diese aber nicht völlig geschützt: Durch Off-Road-Motorrad- und Quad-Fahrer, die das Gelände unerlaubt befahren hatten, wurde im vergangenen Jahr sogar eine Brut zerstört.
„Jetzt haben die Uhus neue, sichere Nistplätze für ihre Jungen. Wir hoffen, dass die Tiere diese annehmen und dann sicher vor Gefahren brüten können“, sagt Ulf Dworschak, Biologe in der Rekultivierungsabteilung bei RWE Power.
Die 60 mal 60 Zentimeter großen Nistplattformen sind aus Holz und Metall gefertigt und mit Mulch gefüllt. Auf diesem wasserdurchlässigen weichen Untergrund fühlt sich der Uhu wohl. Typischerweise nisten die Vögel in Felsen und Höhlen. Alternativ besetzen sie alte Horste anderer Greifvögel.
In der Eifel hat sich mittlerweile eine so starke Population aufgebaut, dass seit einigen Jahren auch die Niederungen des Rheinlands großflächig wiederbesiedelt werden. „Das ist ein Beispiel für den erfolgreichen Artenschutz in unserer Rekultivierung“, erklärt Dworschak.
Auf den ehemaligen Tagebauflächen sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, davon viele vom Aussterben bedroht, heimisch. „Damit das so bleibt, sollten sich Spaziergänger in der Rekultivierung möglichst achtsam verhalten“, sagt der Biologe. Dazu gehöre zum Beispiel auf den gekennzeichneten Wegen zu bleiben.