Politik in Grevenbroich CDU fordert Multifunktionshalle am Sportzentrum in Neukirchen
Neukirchen · Der vom Bürgermeister angekündigte Bau einer Sporthalle am Friedel-Netzer-Weg wird von der Union befürwortet. Sie will aber noch einen Schritt weitergehen und fordert eine Mehrzweckhalle für alle örtlichen Vereine.
Wo bis zum Sommer das Neukirchener Hallenbad stand, wird künftig eine Sporthalle entstehen. Rund 500 000 Euro sollen für dieses Projekt im Haushalt 2025 eingeplant werden, weitere 2,1 Mio. 2026. Das kündigte Bürgermeister Klaus Krützen vorige Woche an. Über eine Ergänzungsliste – die auch die Sanierung des Schlossstadions im Stadtzentrum und die Modernisierung des Lehrschwimmbeckens in Wevelinghoven vorsieht – soll der Etat-Entwurf fürs kommende Jahr deutlich aufgestockt werden.
Die CDU befürwortet den Hallenbau am Neukirchener Sportzentrum – sie möchte aber noch einen Schritt weitergehen. In einem Antrag für die Etat-Beratungen im Hauptausschuss hat sie jetzt den Bau einer Mehrzweckhalle gefordert, die grundsätzlich allen Vereinen aus dem Ort zur Verfügung gestellt werden soll. „Multifunktionale Flächen werden dringend gebraucht, da es mittlerweile keine angemessenen Räumlichkeiten für das Dorfleben mehr gibt“, schildert Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kaiser die Situation in dem rund 3000 Einwohner zählenden Stadtteil.
Da viele mit Sälen ausgestattete Gaststätten in den vergangenen Jahren geschlossen hätten, seien Veranstaltungen in mittlerer Größenordnung nicht mehr möglich, beklagt er. Auch die Räume der katholischen und der evangelischen Kirche könnten dafür nicht mehr genutzt werden. Die Folge: „Einige Vereine müssen sich bereits in Nachbarorten treffen“, beklagt Kaiser, der in Neukirchen lebt und Präsident des Bürgerschützenvereins ist. „Im Vergleich zu manch kleinerem Ort ist Neukirchen klar benachteiligt“, kritisiert der Fraktionschef.
Auch für Bürgerschützen und Dorfverschönerer
In ihrer Haushaltsklausur hat die Union nun einen Appell an Bürgermeister, Verwaltung und Politik formuliert. Tenor: Bei der Planung der neuen Sporthalle am Friedel-Netzer-Weg müsse an alle Vereine aus dem Ort gedacht werden – von den Bürgerschützen bis hin zu den Dorfverschönerern. „Es ist schade, dass Klaus Krützen dem Vernehmen nach in Sachen Hallenbau lediglich die Sportvereine an den runden Tisch geholt hat“, bedauert Wolfgang Kaiser. Er hätte sich im Vorfeld eine breitere – auch politische – Beteiligung gewünscht. Bevor Nägel mit Köpfen gemacht werden, hat die CDU nun den Bau einer Halle gefordert, die multifunktional genutzt werden soll. „Wir wollen keine Dreifachhalle mit einer Tribüne, so wie es sie etwa am Torfstecherweg in Gustorf gibt“, macht Kaiser deutlich. Vielmehr setze sich seine Fraktion für eine klassische Sporthalle ein, die auch alternative Nutzungen zulasse. Für größere Veranstaltungen könnte etwa ein Hallenbodenschutz in Betracht gezogen werden, für kleinere Zusammenkünfte zum Beispiel ein Anbau mit Nebenräumen. Entsprechende Sanitäranlagen müssten auch berücksichtigt werden.
„Solche grundlegenden Planungen werden nur alle 50 bis 60 Jahre durchgeführt. Daher ist es jetzt umso wichtiger, eine langfristige Lösung zu schaffen – das ist eine notwendige Investition in die Zukunft der Neukirchener Bürger“, sagt Kaiser. Da für das Haushaltsjahr 2025 lediglich 500 000 Euro für Planungsleistungen vorgesehen sind, sei noch genügend Zeit, um die mit einem Ausbau zu einer Mehrzweckhalle verbundenen Kosten zu ermitteln. Diese Mehrkosten seien genauso über Finanzierungen durch den Haushalt zu stemmen, wie die anderen, rund 200 Millionen Euro schweren Projekte, die vom Bürgermeister bis 2028 angekündigt wurden, gibt sich Kaiser zuversichtlich.
Die Halle, die auf dem Ex-Hallenbad-Areal geplant ist, soll künftig die kleine Turnhalle an der Jakobus-Grundschule ersetzen, die nach wie vor intensiv von den Sportvereinen genutzt wird. Dieses Gebäude soll künftig für die Erweiterung des Offenen Ganztags genutzt werden. Vor diesem Hintergrund hatte sich die SG Neukirchen-Hülchrath den Neubau einer Halle am Sportzentrum gewünscht.