Übernachten in Grevenbroich „Kontaktlos-Hotel“ öffnet
Grevenbroich. · „JustStay“ ist der Name einer neuen Hotel-Kette, die weltweit an den Start gehen soll. Eines der ersten Bettenhäuser entsteht in Grevenbroich. Die Unternehmer versprechen ein komplett kontaktloses Reisen und Übernachten.
Ihre Idee soll die Hotelwelt revolutionieren: Christoph Hamann und seine Mitstreiter aus Meerbusch und Düsseldorf wollen mit einem neuen Konzept weltweit an den Start gehen. Unter dem Namen „JustStay“ haben sie eine Hotelkette gegründet und mehrere Millionen Euro investiert. Im August eröffnet ihr Hotel in Grevenbroich – sie versprechen nicht nur in Coronavirus-Zeiten ein komplett kontaktloses Reisen und Übernachten.
„Solche Hotel-Konzepte gibt es bislang nur in Asien oder Skandinavien“, erklärt Christoph Hamann. Der 41-jährige Meerbuscher ist studierter Wirtschaftswissenschaftler, er hat unter anderem für bekannte Unternehmensberatungen gearbeitet. Jetzt soll sein neuestes Baby „JustStay“ einen Siegeszug zunächst in Deutschland antreten. „Wir eröffnen am 1. August unser neues Hotel in Grevenbroich, außerdem gibt es Standorte in Ratingen und Solingen.“ Das Konzept sieht vor, dass die Hotels ohne Personal, aber mit Komfort und günstigen Preisen funktionieren.
Das Ergebnis auf der neuen „Marie-Juchasz-Straße“ in der Nähe des Hagelkreuzes kann sich sehen lassen. Hochwertige Böden wurden verbaut, dazu modernste Zugangstechnik, große, bequeme Betten, moderne Bäder und überraschend große Fernseher. „Wir glauben, dass das alles für die Reisenden von heute wichtiger ist als eine Bar, ein Frühstücksraum und eine dauerhaft besetzte Rezeption“, sagt Hamann. „Unsere Gäste bekommen für nicht einmal 50 Euro pro Übernachtung tolle Zimmer, sogar eine kleine Küchenzeile ist dabei.“
Der Standort Grevenbroich war zufällig hinzugekommen, ursprünglich sollten in dem Gebäude eigentlich Büros untergebracht werden – dann jedoch gab die Stadt grünes Licht für ein Hotel.
Übernachten für nicht
einmal 50 Euro am Tag
Wichtig für die jungen Gründer: Die „JustStay“-Standorte müssen zukunftsorientiert ausgestattet sein. So gibt es Ladestationen für E-Autos und schnelles Internet. „Wir übernachten an 150 Tagen pro Jahr in Hotels, so schnelles Internet wie hier hatten wir noch nie“, bestätigt auch einer der Handwerker, der aktuell noch mit den letzten Arbeiten im Gebäude beschäftigt ist. Das „JustStay“-Hotel in Grevenbroich ist verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe zur A 46, B 59 und der L 361 gelegen, auch zur Bahn ist es überschaubar weit.
Eine Bahnlinie verläuft unmittelbar hinter dem Gebäude, aber auch darauf haben die Hoteliers reagiert. „Es gibt Dreifach-Verglasung, damit die Gäste auch ruhig schlafen können.“ Zum Konzept der Betreiber gehören auch ein Fitness-Raum und eine Lobby. Dort gibt es Automaten mit Sandwiches, Kalt- und Warmgetränken.
„Wir verzichten ganz bewusst auf das übliche Personal und halten dadurch die Preise niedrig. Ein Einzelzimmer mit dieser Ausstattung für nur
39 Euro gibt es sonst wahrscheinlich nirgends“, sagt Christoph Hamann. Einzig zwei Reinigungskräfte und ein Hausmeister gehören zum Team, ansonsten läuft alles automatisch und elektronisch. „Die Gäste buchen bei uns oder über die bekannten Internetportale, erhalten rechtzeitig vor ihrer Ankunft einen Zugangscode für die Eingangstür und ihre Zimmertür und bekommen die Rechnung per Mail nach Hause.“
In Grevenbroich rechnen die Betreiber vor allem mit Geschäftsreisenden und Messegästen.
Expansionspläne werden
bereits eifrig geschmiedet
Vor allem in Coronavirus-Zeiten könnte das „kontaktlose“ Reisen durchaus ein Vorteil für das neue Konzept sein – wobei die Gründer lieber heute als morgen auf Covid-19 verzichten würden. „Es ist für uns definitiv mehr Fluch als Segen, die Menschen reisen halt weniger“, berichtet Christoph Hamann.
„Allerdings wird kontaktloses Reisen sicherlich auch dann noch gefragt sein, wenn wir ein Medikament oder einen Impfstoff haben. Von daher sind wir von unserem Konzept überzeugt. Wenn es in Grevenbroich und der Umgebung klappt, wollen wir deutschlandweit expandieren – und vielleicht sogar in der ganzen Welt.“