Karneval 2023 in Grevenbroich Stadt erteilt Glasverbot vor den jecken Partyzelten

Grevenbroich · Für die Karnevalstage hat die Stadt ein Glasverbot ausgesprochen – das gilt für den Marktplatz in Wevelinghoven und die Festwiese in Gustorf. Warum Hemmerden und Orken nicht von dieser Regelung betroffen sind.

Viele kleine leere Schnapsflaschen liegen am Straßenrand, zum Teil zersplittert. Das will die Stadt Grevenbroich unter anderem im Bereich des Marktplatzes Wevelinghoven vermeiden.

Foto: Franz-Heinrich Busch

. Bier- und Schnapsflaschen werden vor den Festzelten in Gustorf und Wevelinghoven auch an den nächsten Karnevalstagen wieder tabu sein. Das bislang vor den beiden Party-Zonen ausgesprochene Glasverbot hat sich nach den Erfahrungswerten der Stadt bewährt und wird daher auch in diesem Jahr gelten. „Es konnte deutlich weniger Glasbruch festgestellt werden“, berichtet Rathaussprecher Lukas Maaßen im Rückblick auf die vergangene Session. Der Müll sei weniger geworden, das habe die Verletzungsgefahr reduziert.

Das Glasverbot – das vor dem Zelt der Gustorfer Jecken schon seit einigen Jahren gilt – wurde 2023 erstmals auch für den Marktplatz in Wevelinghoven ausgesprochen. Dort steigen an den tollen Tagen gleich zwei große Feten: am Freitag „Karneval total“, am Samstag „Da simmer dabei“. Erwartet werden jeweils bis zu 1500 Besucher. Vor allem 2019 und 2020 war es vor und während der Zeltveranstaltungen vermehrt zu Glasbruch gekommen – und auch Schnittverletzungen mussten behandelt werden.

Das Durchgreifen der Stadt begrüßt der Veranstalter Marc Pesch, der die Karten für die beiden Wevelinghovener Partys vertreibt: „In den Vor-Corona-Jahren haben wir hier sehr viel Glasbruch feststellen müssen“, sagt der Langwadener. Vor allem jüngere Besucher hätten häufig Glasflaschen mitgebracht und diese dann vor dem Zelt abgestellt oder fallen lassen. „Die Scherben waren vor allem am Samstagmorgen ein Ärgernis, wenn der Marktplatz wieder von Autofahrern als Parkplatz für die angrenzenden Geschäfte genutzt wurde“, berichtet Pesch. Das im vergangenen Jahr erstmals ausgesprochene Verbot habe viel gebracht: „Der Glasbruch ist deutlich weniger geworden.“

Die Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) der Stadt werden kontrollieren, ob das Verbot auch eingehalten wird. Die Kräfte dürfen Glasflaschen einziehen und Bußgelder verhängen. Keine Kontrollen sind hingegen auf den Kirmesplätzen in Orken und Hemmerden vorgesehen, auch dort laden die Karnevalisten an den tollen Tagen traditionell zu jecken Partys ein.

Schwerpunkt auf Einhaltung
des Jugendschutzgesetzes

„In den beiden Orten hat es bislang keine Probleme mit Glasbruch gegeben“, argumentiert Lukas Maaßen. Ohnehin könne die Stadt nur in bestimmten Zonen – und nicht flächendeckend – ein Glasverbot aussprechen. „So verfahren wir ja auch bei den Schützenfesten“, betont der Rathaussprecher.

Zu den Schwerpunkten des OSD zählt an den Karnevalstagen nicht nur die Kontrolle der Einhaltung des Glasverbots. Auch will der Ordnungs- und Servicedienst ein Augenmerk auf die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes richten. Gemeinsam mit den Kollegen der städtischen Verkehrsüberwachung werden die OSDler zudem die Karnevalsveranstaltungen und Narrenumzüge in Gustorf, Wevelinghoven, Orken und Hemmerden verstärkt kontrollieren und begleiten. „Unterstützung gibt es – wie in den Vorjahren – von der Polizei, die ihr Wachpersonal erhöhen wird“, sagt Maaßen.

Schon jetzt macht der Stadtsprecher darauf aufmerksam, dass es im Rahmen der Umzüge in Orken (10. Februar), Hemmerden (11. Februar) sowie in Gustorf und Allrath (12. Februar) wieder umfangreich angeordnete Halteverbote geben wird. „Alle Bürger werden darum gebeten, sich daran zu halten. Verstöße werden nicht nur mit einem Verwarngeld geahndet, den Fahrzeughaltern droht auch ein kostenpflichtiges Abschleppen oder Versetzen ihrer Autos“, sagt Maaßen.

Das Einsatzspektrum des Ordnungs- und Servicedienstes wird sich in diesem Jahr noch einmal erweitern.

Die Kräfte werden auch den ersten Kinder-Karnevalszug durch die Innenstadt begleiten, der am Altweiberdonnerstag vom Jugendamt organisiert wird. Er beginnt um 10 Uhr auf der Schlossstraße und endet um 11.11 Uhr im Schlossstadion.