Bürgermeister-Appell zum Elisabethkrankenhaus „Notfallversorgung in Grevenbroich darf sich nicht verschlechtern“
Grevenbroich · Per Video hat sich Bürgermeister Klaus Krützen an die Gesellschafter des Rheinland Klinikums gewandt.
Die Notfallversorgung in Grevenbroich darf sich nicht verschlechtern. Diesen Appell richtete Bürgermeister Klaus Krützen am Dienstag in einem über die sozialen Medien ausgespielten Video an die Gesellschafter des Rheinland Klinikums. Rhein-Kreis und Stadt Neuss müssten sicherstellen, dass die geplanten Umstrukturierungen nicht zu einer Versorgungslücke in Grevenbroich führen. Die Notfallversorgung müsse gesichert bleiben – „auf welche Art und Weise auch immer“.
Aus dem Elisabethkrankenhaus soll eine Fachklinik mit Angeboten der Geriatrie und der allgemeinen inneren Medizin werden. Allerdings ohne stationäre Notfallversorgung. Das hatte zu Protesten in der Bevölkerung gesorgt – und zu einem Trauerzug, bei dem rund 200 Bürger mit einem Sarg vor die Klinik an der Von-Werth-Straße zogen.
„Die Proteste, die in den vergangenen Tagen und Wochen stattgefunden haben, zeigen, dass viele Grevenbroicher den Wegfall der Notfallambulanz ablehnen“, sagt Krützen, er habe Verständnis für die geäußerten Bedenken. Die von den Gesellschaftern geplanten Umstrukturierungen dürften nicht dazu führen, dass sich die Notfallversorgung in der Stadt verschlechtert. „Es ist wichtig, dass Menschen in Not schnell und ortsnah medizinisch versorgt werden können“, so der Bürgermeister.
Krützen erinnert daran, dass der Rat bereits 2021 und wiederholt 2023 einstimmig eine Resolution verabschiedet habe. Dabei seien die Entscheidungsträger von Kreis und Stadt Neuss dazu aufgefordert worden, ein transparentes Verfahren bei der strategischen Ausrichtung des Rheinland Klinikums sicherzustellen und die Bürger aktiv in diesen Prozess einzubeziehen. „Wir alle haben ein berechtigtes Interesse daran, umfassend und klar über die geplanten Änderungen informiert zu werden“, sagt Krützen. „Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit sind notwendig, um Vertrauen zu schaffen und Unklarheiten auszuräumen.“
Gleichzeitig macht der Bürgermeister darauf aufmerksam, dass die ehemaligen Kreis-Kliniken schon vor der Fusion „in einer sehr finanziellen und schwierigen Lage waren“. Es sei abzusehen gewesen, dass es zu Veränderungen kommen müsse, um das Elisabethkrankenhaus zu erhalten. Eine gute Notfallversorgung sei aber von zentraler Bedeutung. Auch wenn die Stadt kein direkter Gesellschafter der Rheinland Klinikums sei, werde er sich dafür einsetzen, sagt der Bürgermeister.
Unterstützung erhielt Klaus Krützen von Daniel Rinkert. Es sei wichtig, dass Grevenbroich weiterhin Krankenhausstandort bleibe, so der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und Chef der Sozialdemokraten im Rhein-Kreis in einer Stellungnahme. Eines bereite ihm jedoch Sorge: „Für mich ist bisher nicht ersichtlich, wie zukünftig die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Notfall sichergestellt werden soll.“ Die Gesellschafter müssten sicherstellen, dass sich die Notfallversorgung in Grevenbroich nicht verschlechtert, sagt Rinkert, der auch Mitglied des Aufsichtsrats des Rheinland Klinikums ist. Eine schnelle und ortsnahe Versorgung sei wichtig.