Schulen in Grevenbroich Schulen sollen digitaler werden
Grevenbroich. · Mit der Hilfe von Fördermitteln fließen in Grevenbroich 3,7 Millionen Euro in digitales Lernen.
Die Stadt will ihre Schulen fit für das digitale Zeitalter machen. Investitionen in Millionenhöhe sind dafür nötig. Über den aktuellen Stand informiert die Verwaltung Dienstag, 10. März, den Schulausschuss. Zudem schlägt sie vor, mit Hilfe eines Fachplaners den drei Jahre alten Medienentwicklungsplan der Stadt fortzuschreiben.
„Wir wollen die Schulen so mit Technik und Infrastruktur ausstatten, dass sie uneingeschränkt digitales Lernen ermöglichen können“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner. Mit Mitteln aus dem Programm „Gute Schule 2020“ konnte die Stadt bereits 1,6 Millionen Euro für Bauarbeiten zur Digitalisierung und für Präsentationstechnik investieren. Abgeschlossen sind die Verkabelung und die Einführung von flächendeckendem WLAN an beiden Gymnasien, der Realschule und an der Wilhelm-von Humboldt-Gesamtschule (Standort Parkstraße). Im Sommer werden die Arbeiten am Gebäude A der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule beendet. Zudem laufen Arbeiten an der Erich-Kästner-Schule und der Grundschule St. Joseph. Die übrigen Grundschulen sollen folgen. Aus dem neuen „Digitalpakt“ in NRW kann die Stadt auf weitere 2,12 Millionen Euro zugreifen, Zuschüsse von 90 Prozent werden gewährt. Eine Voraussetzung: Die Anträge müssen bis Ende 2021 gestellt werden.
Einen wichtigen Baustein bildet die Ausstattung der Schulen mit Tablet, Laptop und PC. Der Medienentwicklungsplan sieht ein Endgeräte für je fünf Schüler vor. 507 Geräte wurden bislang den Gymnasien, der Realschule, der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule sowie den beiden Grundschulen zur Verfügung gestellt. Weitere 388 sollen für diese sechs Schulen folgen. Im Erasmus-Gymnasium etwa „haben wir fünf Rollkoffer mit je einem halben Klassensatz Tablets so verteilt, dass jede Schul-Etage damit ausgestattet ist. Alle Schüler können sie nutzen“, erläutert Peter Reinders, stellvertretender Schulleiter.
Siebtklässler sollen mit
iPads ausgestattet werden
Für alle 15 Schulen sind beim 1:5-Schlüssel 1400 Tablets und Co. nötig. Dabei muss es aber nicht bleiben. Am Pascal-Gymnasium, dort gibt es zurzeit mehr als 100 Tablets, Laptops und PC für den Unterricht, läuft im nächsten Schuljahr ein von der Schulkonferenz beschlossener Modellversuch an. Alle Siebtklässler sollen mit einem iPad ausgestattet werden. „Handys und Tablets sind aus dem Alltag der Schüler nicht weg zu denken. Digitale Geräte sollten auch zum Lernen in der Schule selbstverständlich werden“, sagt Schulleiter Manfred Schauf. Finanziert werden sollen die rund 360 Euro teuren Geräte von den Eltern. Die Tablets können durch Mietkauf über drei Jahre finanziert werden. Im Gegenzug entfällt der Kauf von Taschenrechnern. In sozialen Härtefällen können laut Schauf Mittel für den Tablet-Kauf aus dem Bildungs- und Teilhabe-Paket beantragt werden. „Wir gehen davon aus, dass ein hoher Prozentsatz der Eltern mitmacht.“ Würden einzelne Eltern den Kauf ablehnen, könnten Schüler Leihgeräte erhalten, müssten sie aber nach dem Unterricht wieder abgeben. In Kürze wird beim Elternabend darüber informiert, wie das Tablet günstig erworben werden kann. „Mittelfristig ist vorgesehen, dass alle Schüler ab der siebten Stufe ein digitales Arbeitsgerät erhalten“, sagt Schauf.
Die Verwaltung schlägt dem Ausschuss vor, den Modellversuch am Pascal zu begleiten und dann ein Fazit zu ziehen. Würde die Stadt für alle Kinder an ihren Schulen selbst ein Tablet leasen, würden die jährlichen Gebühren für 7000 Geräte bei 470 000 Euro liegen.