Kaarster Kirchenvorstand plant Martinus-Stele Der Glockensockel vor Alt St. Martin ist weg

Kaarst · Der Platz vor der Kirche Alt St. Martinus ist mittlerweile umgestaltet worden. Dabei wurde der Sockel mit der alten Kirchenglocke abgebaut. Dort soll nach Vorstellung des Kirchenvorstandes eine neue Martinus-Stele errichtet werden.

 Der Vorplatz im Alten Dorf ist neu gestaltet worden, auch die Begrünung wurde komplett erneuert.

Der Vorplatz im Alten Dorf ist neu gestaltet worden, auch die Begrünung wurde komplett erneuert.

Foto: Stephan Seeger

(seeg) Der in die Jahre gekommene Vorplatz vor der Kirche Alt St. Martinus in Kaarst hat ein neues Gesicht erhalten. Die Planungen für die Umgestaltung sind schon älter, nun wurde die Maßnahme umgesetzt. Das Auffälligste dabei: Der Glockensockel wurde zurückgebaut. Das war auch bei der Ankündigung zur Neugestaltung des Vorplatzes so angekündigt worden. Anstatt des Glockensockels soll an gleicher Stelle eine zweite Martinus-Stele errichtet werden. Diese soll optisch ähnlich aussehen wie die restlichen Stelen im Stadtgebiet und sich so in das Konzept nahtlos einreihen.

Dem Kirchenvorstand liegt ein Entwurf des Künstlers Armin Küpper vor. Dieser zeigt zwei Kinder mit einer Laterne, die Richtung der großen Martinus-Kirche auf der Rathausstraße wandern. Nach Angaben von Theo Thissen aus dem Kirchenvorstand soll der heilige Martin in Form einer Ellipse dargestellt werden, um den Bezug zwischen dem alten und dem neuen Gotteshaus herzustellen. „Wir wollen das über Spenden finanzieren, die Finanzierung steht aber noch nicht“, sagt Thissen: „Der Kirchenvorstand muss noch eine Entscheidung treffen.“ Thissen ist zuversichtlich, dass die neue Stele noch in diesem Jahr aufgestellt werden kann. Er bestätigt auf Nachfrage, dass es auch einen Entwurf des Kaarster Künstlers Burkhart Siemsen für eine neue Stele gegeben habe, „aber zu einem Auftrag ist es nicht gekommen“, so Thissen.

Im Frühjahr 2016 hatte Siemsen seinen Entwurf vorgelegt. Dieser zeigte eine Steinskulptur in Form eines Pults, auf welchem im Mittelalter die Mönche ihre Texte schrieben, mit einem darauf befindlichen Buch. Dafür wurde ein Kostenaufwand in Höhe von 30 000 Euro kalkuliert – das war zu teuer. Deshalb hätten Künstler, Pfarrer und Gemeinderat die Absprache getroffen, das Projekt aufzuschieben.

Die Glocke, die viele Jahre vor der Kirche zu sehen war, hänge laut Thissen nach einer Reparatur mittlerweile im Kirchturm, der Vorplatz wurde komplett neu gestaltet. Ein Großteil wurde mit Kieselsteinen bestückt – auch die Fläche hinter dem Mäuerchen, die die Grenze zur städtischen Fläche darstellt, allerdings der Kirche gehört. „Es ist eine schöne Anlage geworden, das Grün fängt langsam an, auszuschlagen. Der Platz ist jetzt auch barrierefrei“, freut sich Theo Thissen über die Neugestaltung. Die Hälfte der Kosten für die Umgestaltung übernimmt die katholische Kirche, der städtische Anteil wird über eine Förderung im Zuge des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes abgedeckt.