Kabarett in Kaarst Herbert Knebel begeistert als Tina Turner
Kaarst · Mit seinem Programm „Affentheater“ hat Comedian Herbert Knebel am Sonntag im ausverkauften Albert-Einstein-Forum für beste Stimmung gesorgt. Der 69-Jährige wirkte dabei fit wie nie.
„Ich stelle fest: Das ganze Leben ist ein Härtetest“, reimte Herbert Knebel am Sonntagabend im ausverkauften Albert-Einstein-Forum. Und weil das so ist, ist es gut, sich mal zurückzulehnen und sich von Leuten wie Knebel und seinem „Affentheater“ unterhalten zu lassen. Es gab wieder viel zu lachen. Eines vorab: Herbert Knebel trat diesmal mit seinem „Affentheater“ auf, er blieb aber eindeutig der Oberbespaßer.
Er begeisterte vor allem als Tina Turner im goldfarbenen Top aus nicht atmungsaktiver Faser. So wurde aus „You‘re simply the best“ „Ich stink“ wie die Pest“. Knebel tauschte die blaue Kappe gegen eine Zweithaarfrisur, wie sie Tina Turner auch immer trug. Auf der Bühne standen eine kitschige Stehlampe und eine Spitzendecke für den schlechten Geschmack, der fast ein Markenzeichen für den Ruhrpott ist und den Knebel zu kultivieren weiß.
Das Publikum lernte unter anderem Lola Hasenkamp kennen, eine Frau, die in jungen Jahren eine an den Nürburgring erinnernde Figur hatte. Die Kurven sind längst „entschärft“ worden, dafür hat das zunehmende Alter gesorgt. Herbert Knebel hatte seinen früheren Schwarm mal ohne Perücke gesehen. Was er da auf dem Kopf der einstmals schönen Lola entdeckte, wollte er dem Publikum nicht vorenthalten: Ihre Haare erinnerten ihn an das, was sich im Flusensieb seiner Waschmaschine angesammelt hat. Lola hatte seinen Blutdruck in ungeahnte Höhen getrieben. „Unter meiner Frau hat er sich dann aber schnell normalisiert“, plauderte Knebel aus.
Erstaunlich, wie fit der ebenso schrullige wie lustige Knebel auch im Alter von 69 Jahren immer noch ist. Das merkte man vor allem, wenn es musikalisch wird.
Das Publikum erfuhr unter anderem, dass es ein Abwerbeabkommen mit Spanien gegeben habe: So sei der Mann aus dem Ruhrpott zum Flamenco-Tänzer mit Halsschmerzen und Plattfüßen geworden – ein herrlicher Nonsens, den man sich erst einmal einfallen lassen muss.