Kommunen berichten über Seniorenbeiräte

Kaarster Politiker informierten sich. Entscheidung über Einführung offen.

Kommunen berichten über Seniorenbeiräte
Foto: Anja Tinter

Kaarst. Das Thema Seniorenbeirat Ja oder Nein ist noch nicht zu Ende. Zur jüngsten Sitzung des Sozialausschusses waren Seniorenbeiräte und -beauftragte aus Nachbarkommunen eingeladen, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Eine Entscheidung fiel jedoch nicht. Elke Beyer (SPD) allerdings sah in den Berichten den Antrag ihrer Fraktion bestätigt, „einen Beirat einzurichten und den Beauftragten beizubehalten“.

Helmut Freund vom Vorstand der Landesseniorenvertretung NRW erläuterte Struktur und Aufgaben. Da es in Organisation und Namen unterschiedlichste Formen vom Arbeitskreis bis zum Beirat gibt, spricht der Dachverband stets von „Seniorenvertretung“. Diese sei ehrenamtlich, konfessionell frei, nicht parteipolitisch und nicht abhängig von Verbänden oder Institutionen. Zu ihren Aufgaben gehören die Beratung Älterer sowie die Mitwirkung an Planungen und Entscheidungen der Kommunen.

In Willich gibt es seit 22 Jahren einen Seniorenbeirat. Bei der letzten Wahl bewarben sich 17 Personen um eines von neun Mandaten. Aber auch die unterlegenen Kandidaten würden zu den Sitzungen eingeladen und dürften mitreden, erklärte der Beiratsvorsitzende Charly Röttgen. Als beratende Mitglieder kooptiert sind jeweils ein Vertreter aller Ratsfraktionen, der Arbeitsgemeinschaft freier Sozialverbände sowie der stationären Seniorenheime. Neben den sechs Sitzungen im Jahr gehören die Seniorenbeiräte zudem mehreren Ausschüssen an.

In der Stadt Neuss entschied man sich gegen den Beirat und für den Seniorenbeauftragten. Es sollte ein Mitglied des Stadtrats sein, Karin Kilb übt dieses Amt seit 1999 aus. „Es war der Wunsch, dass jemand direkt ansprechbar ist und man nicht bis zur nächsten Sitzung warten muss“, sagte sie. In Meerbusch wechselte Albert Güllmann nach zwölf Jahren als Seniorenbeauftragter der Stadt an die Spitze des 2012 gegründeten Seniorenbeirats. „Mit dem Vorsitz habe ich jetzt mehr Verantwortung und Arbeit. Als Beauftragter hatte ich mehr Kontakt zu Bürgern als jetzt“, sagt Güllmann.

Der in Kaarst agierende Seniorenbeauftragte Hans-Dieter Schmitz will sich in der Debatte über einen Seniorenbeirat zu einem gegebenen Zeitpunkt äußern.