Handball: Für Bayer Dormagen ist das Final-Four zum Greifen nah
Vor 600 Zuschauern besiegen die U19-Handballer den Norddeutschen Vizemeister TSV Hannover-Anderten mit 37:26 (16:15).
Dormagen. Die A-Jugend des TSV Bayer Dormagen hat das Tor zum Final Four in Rheinhausen weit aufgestoßen. Rund 600 Zuschauer im TSV Bayer Sportcenter feierten einen verdienten 37:26 (16:15)-Heimerfolg der Mahe-Schützlinge. Ein wahrlich beruhigendes Torepolster für das Rückspiel in einer Woche beim TSV Hannover-Anderten.
Dabei brauchten die Dormagener eine Halbzeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Der TSV-Express bockte und erlaubte den Gästen zunächst eine Vier-Tore Führung, ehe die Zuschauer in Halbzeit zwei einen verwandelten TSV erlebten. Mit einer leidenschaftlichen Abwehr und einer sichtbaren Temposteigerung überrollten die Hausherren die völlig konsternierten Gäste. Jetzt können sich die Mahé-Schützlinge eigentlich nur noch selbst den Einzug ins Final Four verbauen.
Vor dem Anpfiff hatte Dormagens Trainer Pascal Mahé allen Grund zur Freude. Der in Rekordzeit wiedergenesene Max Holst und auch Trainersohn Kentin Mahé gaben grünes Licht für ihren Einsatz, der lange Zeit auf der Kippe gestanden hatte. Damit konnte der Coach, bis auf den Langzeitverletzten Max Zimmermann (Kreuzbandriss), seine Bestformation aufs Feld schicken.
Doch der Freude folgte zunächst Ernüchterung. Während die Niedersachsen selbstbewusst und mit ganzer Härte gegen die TSV’ler agierten, waren die meisten Dormagener noch nicht auf dem Spielfeld präsent. Nach dem 7:11 (17.) durch Jugendnationalspieler René Drechsler kämpften sich die Dormagener in dieses Spiel. Tor um Tor holten die Mahé-Schützlinge nun auf und konnten erstmals nach dem 3:3 wieder zum 13:13 (24.) ausgleichen. Mit 16:15 für die Dormagener gingen die Kontrahenten in die Halbzeitpause.
Schon zu Beginn der zweiten Hälfte spürten die Dormagener Anhänger, dass dort nun eine andere Mannschaft auf dem Feld stand. In Unterzahl gelang den Gastgebern eine Zwei-Tore Führung (18:16/32.). Demotiviert hat die Gäste in der Folge aber ein anderer Dormagener: Torhüter Daniel Schlingmann, in der ersten Hälfte noch gegen Jonas Burggraf ausgewechselt, war plötzlich da. Der Jugendnationalspieler "vernagelte" sein Gehäuse und zog dem Norddeutschen Vizemeister den Zahn.
Doch erst ein 9:1-Zwischenspurt in den folgenden elf Minuten (29:19/49.) entschied die Partie zugunsten der Dormagen. Der TSV hatte seine Spielfreude wieder gefunden und ließ den Gästen keine Luft mehr zum Atmen. Diese machten nun einen Fehler nach dem Anderen. Nichts war mehr zu sehen von der anfänglichen Souveränität und auch die Gäste-Fans verstummten. Pascal Mahé nutzte nun die deutliche Führung, um kräftig zu wechseln.