Handball/TSV Bayer: Dramatik in den Schluss-Sekunden

Spannung in der 2. Handball-Bundesliga Süd: Tusem Essen und der TSV Bayer Dormagen lassen in der Fremde Punkte und Hüttenberg schließt in der Tabelle auf.

Eisenach. Der Kampf um den Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga nimmt in der 2. Bundesliga Süd immer dramatischere Züge an. Sowohl Tabellenführer Tusem Essen (24:24 bei Schlusslicht Gelnhausen) als auch der Zweite TSV Bayer Dormagen (30:30 beim ThSV Eisenach) kamen am 32. Spieltag in der Fremde nicht über ein Remis hinaus, so dass sich der Dritte TV Hüttenberg (38:30 daheim gegen Kirchzell) als Gewinner des Wochenendes fühlen kann. Somit steht der kommende Spieltag ganz im Zeichen des Spitzenspiels Dormagen gegen Hüttenberg, welches am Freitag, 20. April um 20 Uhr vor sicherlich vollem Haus im Dormagener TSV Bayer Sportcenter angepfiffen wird. Der TV Hüttenberg ist somit bis auf einen Punkt an den TSV Bayer Dormagen heran gerückt, auch weil die Dormagener unter dramatischen Umständen in Eisenach wenigen Sekunden vor dem Ende noch den 30:30-Ausgleich hinnehmen mussten. "Insgesamt kann ich mit dem Auftreten meiner Mannschaft zufrieden sein, aber am Ende ist es gemessen an unseren Zielen ein verlorener Punkt. Da ist der Essener Punktverlust auch nur ein kleiner Trost. Unsere Sieben-Tore-Führung war zu einem relativ frühen Zeitpunkt im Spiel, das ist im Handball oft bedeutungslos", so Dormagens Trainer Kai Wandschneider nach dem Spiel. "Dormagen war im Vergleich zu Essen und dem Bergischen HC sicherlich die stärkste Mannschaft mit der höchsten Spielkultur. Entscheidend war die Phase um die 40. Minute, als uns Timo Meinl im Spiel gehalten hat. Dann haben wir die Abwehr von einer 6:0- auf eine 5:1-Formation umgestellt, das war aus meiner Sicht der Knackpunkt des Spiels", war ThSV-Trainer Hans-Joachim Ursinus nach dem Spielverlauf naturgemäß zufrieden mit dem erzielten Punktgewinn. So wirkten beide Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz ruhig und aufgeräumt. Dabei hätten beide Übungsleiter Grund zur Klage gehabt, denn das Schiedsrichtergespann Ronny Dedens und Nico Geckert sorgte auf beiden Seiten über die gesamte Spielzeit für Aufregung, die in den Schlusssekunden ihren Höhepunkt erreichte. Nach dem 30:30-Ausgleich der Eisenacher durch Tomas Sklenák wenige Sekunden vor dem Ende, bot sich den Gästen aus dem Rheinland sogar noch eine Torgelegenheit, die aber Eisenachs Rechtsaußen Zbynek Vesel vereitelte, als er den Durchbruchversuch von TSV-Linksaußen Adrian Wagner regelwidrig stoppte. Die Magdeburger Unparteiischen schickten den tschechischen Nationalspieler folgerichtig mit einer Roten Karte vom Feld. Doch statt eines fälligen Strafwurfs, gab es lediglich rund zehn Meter vom Tor entfernt einen letzten Freiwurf. Das rief Wandschneider auf den Plan: Der TSV-Trainer erhielt in der allgemeinen Hektik für sein Reklamieren ebenso eine Zeitstrafe, wie der Eisenacher Physiotherapeut Martin Münzberg und ThSV-Spielmacher Till Riehn. "Letztlich müssen wir uns aber an die eigene Nase fassen, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Vier Gegenstöße der ersten Welle haben wir ungenutzt gelassen und so den Sack nicht rechzeitig zugemacht", so Wandschneider abschließend.