Leichtatheltik: Die Titelträume von Berlin

Aus dem Rhein-Kreis Neuss nehmen 18 Junioren an der Deutschen Meisterschaft teil.

Rhein-Kreis Neuss. Schon seit vielen Wochen sprechen die jungen Leichtathleten im Alter von 15 bis 19 Jahren von nichts anderem als den Deutschen Jugend-Meisterschaften im Berliner Olympiastadion. Vom heutigen Freitag an bis Sonntag ist es endlich so weit: 18 Jugendliche aus dem Rhein-Kreis traten gestern die Reise in die Bundeshauptstadt an.

Insgesamt elf junge Leichtathleten (zum Vergleich nur neun aus Düsseldorf) konnten sich für die Titelkämpfe in Einzelwettbewerben qualifizieren. Hinzu kommen noch vier Staffeln.

Eigentlich ist das Olympiastadion mit seiner Zuschauerkapazität von 80000 Menschen viel zu groß für Deutsche Jugend-Meisterschaften. Zuletzt hatten die Titelkämpfe vor zehn Jahren im schmucken Jahn-Stadion im ehemaligen Ostteil der Stadt stattgefunden, wo früher einmal an der einen Tribünenseite die Mauer vorbeiführte.

Hintergrund ist, dass das Olympiastadion im nächsten Jahr Austragungsstätte der Leichtathletik-Weltmeisterschaften sein wird. Und so wurden die Jugendtitelkämpfe nun als Generalprobe für diesen Termin in das hochmoderne Olympiastadion gelegt. Besonders attraktiv erscheint nicht nur den Läufern aus dem Rhein- Kreis Neuss die "blaue Bahn" des großen Stadions. Und die meisten Teilnehmer aus dem Kreis Neuss werden daher auch in den Laufwettbewerben aktiv sein.

Im Vorjahr hatte es bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm zwei Vizemeistertitel für Athleten aus dem Rhein-Kreis Neuss gegeben. Die im Vorjahr für die SG Holzheim startende Sprinterin Carolyn Moll (jetzt beim ART Düsseldorf) hatte im 100-Meter-Lauf ebenso Silber geholt wie Dormagens Stabhochspringer Karsten Dilla, der in einem packenden Wettkampf am Ende sehr stolz auf die Vizemeisterschaft gewesen war (noch vor U20-Weltmeister Raffael Holzdeppe).

Der Stabhochsprung wird auch in diesem Jahr besonders im Blickpunkt stehen, und die Dormagener sind diesmal wieder mit drei Springern vertreten: Karsten Dilla und James Teufel bei den Jungen sowie Kathrin Nosbüsch bei den Mädchen.

Auffallend ist, dass in diesem Jahr nur noch zwei Vereine aus dem Kreis Neuss Sportler nach Berlin entsenden: der TSV Bayer Dormagen und der Korschenbroicher LC. Aus Korschenbroich ist aber nur eine Werferin qualifiziert: die 15-jährige Maike Schmidt, die beim Diskuswerfen ins Finale kommen möchte, was ihr im Vorjahr in Ulm noch misslungen war.

Ins B-Finale des 400-Meter-Laufes hatte es auch im Vorjahr der 18-jährige Dennis Rübner geschafft und dabei viel Stress überstehen müssen. Er hatte auf die Hundertstelsekunde genau mit einem anderen Läufer die Zeit für die B-Finalteilnahme geschafft. Ohne, dass er es wusste, wurde dieser Platz dann ausgelost - und Rübner sah auf dem Ergebnisboard, dass er die Auslosung verloren hatte. Stunden später durfte er dann wegen des Verzichts eines anderen Läufers doch nachrücken. Und er schaffte insgesamt noch den zwölften Platz.