Doch gerade morgen in Essen (1:5 Punkte) könnte Zählbares nicht schaden, wenn die Neusser (2:4) frühzeitig den Klassenerhalt sichern wollen. Und auf dem Papier haben die Gäste vielleicht sogar die bessere Mannschaft. Denn Teammanager Marc Raffel kann sowohl auf den Brasilianer Marcos Daniel als auch auf den Italiener Flavio Cipolla zählen, da beide beim Turnier im kroatischen Umag vorzeitig ausgeschieden sind. Hinzu kommt der Österreicher Andreas Haider-Maurer, der bei seinen ersten beiden Einsätzen jeweils nur knapp im Super-Tiebreak des dritten Satzes verloren hatte.

Zwar gönnt Raffel seinen Spielern auf der Tour jeden Erfolg, doch sollte Daniel Gimenez-Traver das Umag-Achtelfinale gegen den Russen Igor Andreev nicht überstehen, wäre er sicher nicht sonderlich traurig, könnte der Spanier in dem Fall seine Mannschaft doch weiter verstärken.

Bei Essen lief es bisher gar nicht rund, vor allem die Niederlage in Krefeld schmerzte. Philipp Kohlschreiber darf darüber hinaus wegen der Top50-Regel in der Bundesliga nicht mehr spielen - ebenso übrigens wie der für Neuss spielende Spanier Marcel Granollers - Stefan Koubek laboriert an einer Bandscheiben-Verletzung.

Demnach rechnet Raffel auf Essener Seite mit den beiden Spaniern Guillermo Garcia-Lopez und Ivan Navarro, Pablo Cuevas aus Uruguay und vielleicht dem Franzosen Edouard Roger-Vasselin - dieses Quartett klingt vom Namen her auch nicht schlecht, wäre aber schlagbar.

Am Sonntag in Erfurt will Raffel auch auf keinen Fall abschenken, zumal er mit Spielern wie Potito Starace (Viertelfinale Kitzbühel) und Jesse Huta Galung (Viertelfinale Amersfoort) noch weitere Optionen in der Hinterhand hat. Bei Erfurt rechnet Raffel mit den Einsätzen der Alt-Stars Dominik Hrbaty, Bohdan Ulihrach und Younes El Aynaoui. "Egal wer spielt, ab sofort steht jedes Spiel auf Messers Schneide, das wird immer ganz knapp."