Ab Sommer 2016 fährt die U 76 in den Abendstunden häufiger

Der Planungsausschuss hat die Verlängerung des 20-Minuten-Taktes bis 21 Uhr beschlossen. Außerdem soll der Meerbuscher Nahverkehr grundlegend überprüft werden.

Foto: Rheinbahn AG

Gute Nachricht für Bahnfahrer: Nach den Sommerferien im kommenden Jahr soll der 20-Minuten-Takt der Stadtbahnlinie U 76 in den Abendstunden um zwei Stunden verlängert werden. Das beschloss der Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Zurzeit fährt um 18.45 Uhr die letzte U 76 im 20-Minuten-Takt, danach verkehrt die Stadtbahnlinie nur noch halbstündlich durch Meerbusch. Künftig soll der 30-Minuten-Takt erst ab 21 Uhr beginnen.

Grüne und FDP hatten sich für einen früheren Starttermin eingesetzt, waren aber am Widerstand von CDU, SPD, UWG und Die Linke/Piratenpartei gescheitert. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Neuregelung in den Abendstunden zum Fahrplanwechsel nach den Herbstferien vorzunehmen. Bis dahin will die Stadt Meerbusch mit den Städten Krefeld und Neuss über eine Anpassung der Buslinien verhandeln.

„Die Taktung muss passend zu den Abfahrtszeiten der Busse funktionieren“, erklärte Werner Schoenauer (CDU). „Sonst stehen die Leute rum und kriegen keinen vernünftigen Anschluss. Das würde zu einer erheblichen Unzufriedenheit führen.“ Das sah Jürgen Peters (Grüne) anders: „Wir wissen ja noch gar nicht, ob die anderen Städte der veränderten Taktung der Buslinien zustimmen. Das kann ja auch im Sande verlaufen.“

Sinnvoller sei es, die 20-Minuten-Taktung der U 76 in den Abendstunden zum nächstmöglichen Zeitpunkt, dem Fahrplanwechsel im Februar 2016, vorzunehmen. Nicht jeder Fahrgast der U 76 benötige einen Busanschluss. „Wir sollten direkt anfangen“, forderte auch Klaus Rettig (FDP).

Einig waren sich die Politiker darin, dass die Situation im Meerbuscher Nahverkehr grundlegend überprüft werden soll. Das soll ein neu einzurichtender Arbeitskreis mit Vertretern von Politik, Verwaltung und Rheinbahn tun. Ob der Arbeitskreis öffentlich tagen wird oder nicht, wurde im Planungsausschuss noch nicht festgelegt.

Werner Schoenauer, (CDU)

Die Stadtverwaltung machte deutlich, dass durch zwei Großprojekte Unwägbarkeiten in der Planung entstehen: Zum einen durch den geplanten Bau der K9n, die Strümp und Osterath auf direktem Wege verbinden soll. Gegen den Bau läuft zurzeit eine Klage, zudem hat das Land bereits angekündigt, keine Fördergelder zur Verfügung zu stellen. Zum anderen durch den geplanten Bau der Unterführung Osterath und einer Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes.

„Eine Fortschreibung des ÖPNV-Verkehrskonzeptes hat eigentlich erst Sinn, wenn die Infrastruktur feststeht“, erklärte Deußen. Das sahen die Politiker anders: „Wir können nicht so lange warten, bis die K 9n gebaut und die Unterführung fertig ist“, sagte Nicole Niederdellmann-Siemes.

Auf der Agenda des Arbeitskreises wird voraussichtlich die Einrichtung einer neuen Buslinie stehen, die über die Flughafenbrücke einen besseren Anschluss an den Düsseldorfer Norden herbeiführt. Die Rheinbahn regt eine kürzere Taktung der Schnellbuslinie SB 51 an. „Viele Kaarster wollen nach Büderich.“ Und die Politiker wünschen sich an den Abenden des Wochenendes eine bessere Anbindung des Jugendcafés in Osterath.