Viele Ideen für den neuen Schulhof

Schüler der Maria-Montessori-Gesamtschule haben bei dem Programm „Architektur macht Schule“ mitgemacht.

Foto: Ulli Dackweiler

Wie stellen sich Schüler ihren Schulhof der Zukunft vor? Dieser Frage konnten Schüler der Büdericher Maria-Montessori-Gesamtschule im vergangenen halben Jahr nachspüren. Mit Unterstützung von Landschaftsarchitekt Matthias Hähnel nahmen sie am Projekt „Architektur macht Schule“ teil. Bei dem von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im Jahr 2002 initiierten Aktionsprogramm können Schüler ihren Beitrag dazu leisten, ihre Umwelt baulich attraktiver und lebenswerter zu machen. Die Montessorischüler nahmen sich dazu ihren Schulhof vor. Gestern präsentierten sie die Ergebnisse ihrer monatelangen Arbeit im Foyer der Schule.

Ihre Idee: den Schulhof in drei Bereiche aufzuteilen, um den unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden. Sport-, Ruhe- und Schulbereich sollen getrennt und aufgewertet werden. Um diese Vorstellungen in konkrete Vorschläge umzusetzen, trafen sich die 15 Schüler der Arbeitsgemeinschaft Schulhofgestaltung jeden Freitagnachmittag mit Hähnel und Roman Christgan, Koordinationslehrer Schulleben außerhalb des Unterrichts. „Freitagnachmittag ist sicher nicht der tollste Zeitpunkt und es war oft sehr warm, aber alle sind bei der Stange geblieben“, lobte Christgan.

Die Begeisterung sei greifbar gewesen. Herausgekommen sind ein Planungsentwurf und ein Modell, die zwar nicht alle, aber doch viele Ideen aufgegriffen haben, auch ausgefallene. Zu letzteren gehört sicherlich der Bereich für die aus Frankreich kommende Trendsportart Parkour. „Wir wünschen uns Mauern und Stangen, die möglichst schnell überklettert und übersprungen werden können oder an denen man sich entlang hangeln kann“, erklärten die Schüler Josef und Justin.

Ein Hingucker könnte auch die ovale Tribüne sein, die die Schüler zwischen dem Basketball- und dem Fußballfeld mit Blickmöglichkeit in beide Richtung platzieren möchten. In den Sportbereich sollen auch die Tischtennisplatten kommen, die derzeit ziemlich unmotiviert im Gelände herumstehen. Die beiden Schülerinnen Sabrina und Vivien plädieren dafür, dass es im Bereich der Oberstufenschüler leiser wird. Sie schlagen einen Pavillon auf der grünen Wiese vor, in dessen Schatten man relaxen könne. Auch mitten auf dem Schulhof wünschen sie sich eine Sitzinsel, die mit Büschen umgeben sein solle, damit die Privatsphäre gewahrt bleibe.

Überhaupt kommt das Stichwort „Mehr Sitzgelegenheiten“ häufig vor. Herumrennen scheint out zu sein. Eine gute Möglichkeit zum Sitzen könnte in Zukunft auch die kleine Tribüne aus Holz bieten, die sich an die kleine Turnhalle anschmiegt. Mehr Fahrradständer ist dagegen ein praktischer Wunsch, der für Ordnung sorgt.

Zum Abschluss der Präsentation benannten die beiden Schüler Lukas und Fabian die Vorschläge, die die höchste Priorität für die Schüler haben: den Außenbereich der Mensa vergrößern, mehr Sitzmöglichkeiten und ein speziell gepflasterter Weg zum Haupteingang der Schule.

„Ich wünsche mir, dass möglichst viele Elemente des Entwurfs realisiert werden können“, sagte Schulleiter Klaus Heesen, der nun die Pläne an die Stadt weiterreichen will. „Die Ideen sind ansteckend“, kam erstes Lob von Claus Klein vom Servicebereich Immobilien der Stadt.