Ärger nach „Meerbusch schmeckt“ Streetfoodmarkt: Lokale Gastronomie möchte eingebunden werden

Meerbusch · Während die Streetfood-Reihe „Meerbusch schmeckt“ bei den Besuchern gut ankam, sind einige lokale Gastronomen verärgert. Sie seien kaum integriert worden.

Die Märkte der Reihe „Meerbusch schmeckt“ waren gut besucht wie der erste Markt am Deutschen Eck.

Foto: Stadt Meerbusch

(cba) Das Streetfoodfestival „Meerbusch schmeckt“ kam bei den Menschen im Stadtgebiet hervorragend an. Alle fünf Abendmärkte – zwei in Büderich, zwei in Osterath und einer in Lank – waren sehr gut besucht. „Wir finden das Konzept super und waren gleich dreimal dabei. Beim ersten Mal haben wir gewöhnliche Dinge gegessen, beim zweiten und dritten Mal waren wir experimentierfreudiger“, berichtete stellvertretend das Ehepaar Michael und Gabriele Straub beim abschließenden Event am Deutschen Eck in Büderich. Auch die Stadt zeigte sich mit der fünfteiligen Reihe zufrieden. „Der enorme Andrang bei jedem der Märkte hat gezeigt, wie groß das Interesse an einem solchen Angebot ist. Ein herzlicher Dank gilt der Agentur von Marc Pesch für die Organisation der Veranstaltungen“, so Stadtsprecher David Burkhardt.

Während sich die Besucher an dem vielfältigen kulinarischen Angebot erfreuten, erlebten die ansässigen Gastronomen und Werbegemeinschaften das Event zwiespältig. Viele von ihnen fühlten sich zu wenig abgeholt. „Der Markt war definitiv eine Bereicherung, die Umsetzung aber nicht optimal“, sagt Simona Libner von der Werbegemeinschaft Lank. Sie findet es schade, dass die lokale Gastronomie nicht stärker eingebunden worden sei. „Ein Miteinander hätte einen Mehrwert für alle geschaffen. In Lank war es so voll, dass ein breiteres Angebot vieles entzerrt hätte. Der Bedarf wäre da gewesen, am Ende hätten alle guten Umsatz gemacht.“

Holger Tiggelkamp, Vorsitzender der Interessengemeinschaft „Wir für Osterath“ moniert, dass man von Seiten der Stadt vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei: „Weder wir noch die lokalen Gastronomen wurden bei der Planung mit ins Boot geholt.“ Er hätte sich gewünscht, dass zumindest ein Teil der Stände von Leuten aus dem Ort statt aus Düsseldorf, Köln und dem Ruhrgebiet gekommen wären.

„Wir arbeiten mit vielen unserer Anbieter schon seit vielen Jahren zuverlässig zusammen – und es hat auch in Meerbusch wieder reibungslos geklappt“, entgegnet Veranstalter Marc Pesch. Dennoch sei ihm auch daran gelegen, die Geschäfte vor Ort zu integrieren. „Wir haben im Vorfeld diverse lokale Gastronomen angeschrieben, ob sie sich beteiligen möchten. Die Resonanz war aber gering“, sagt Pesch. Grundsätzlich sei er offen für eine Einbindung. „Lokale Speiseanbieter sind herzlich willkommen, einen Stand oder ein Zelt aufzubauen, um dort ihre Spezialitäten anzubieten. Was jedoch nicht geht, ist der externe Ausschank von Getränken. Schließlich basiert unser Konzept darauf, dass wir von diesen Einnahmen leben“, so Pesch.

Antonio de Jesus vom Rio Douro bewarb sich zu spät für einen Platz auf dem Osterather Abendmarkt. Die Folge war, dass bei beiden Events die 120 Plätze seiner Außenterrasse auf dem Kirchplatz zwar voll belegt waren, die Gäste dort aber fremde Speisen und Getränke verzehrten. „Unsere Umsätze waren sehr schlecht. Entweder hätte unser Bereich abgesperrt werden oder wir hätten eingebunden werden müssen“, sagt der Rio Douro-Inhaber. Ähnliche Erfahrungen machte auch Leo’s Bar in Büderich. „Unsere Einnahmen waren geringer als sonst, weil viele Gäste unsere regulären Plätze im Außenbereich genutzt haben, ohne etwas bei uns zu konsumieren“, sagt Inhaber Christian Rummel. Grundsätzlich befürworte er ein solches Event, würde es aber begrüßen, wenn vorab eine bessere Abstimmung mit dem Veranstalter geschehe. Rummel: „Wir könnten beispielsweise das bestehende Angebot sinnvoll ergänzen, dann würden wir auch nicht in Konkurrenz zueinanderstehen.“

(cba)