Beim Nikolausmarkt ist alles selbst gemacht

Die Werbegemeinschaft verzichtet bei der Veranstaltung auf kommerzielle Marktbuden.

Foto: Bauch

Jeder Besuch auf dem Lanker Nikolausmarkt ist etwas Besonderes — weil der Markt besonders ist: Rund um den Brunnen und zu beiden Seiten der Fußgängerzone haben zahlreiche Lanker Vereine, Geschäfte und Ortsansässige ihre Zelte aufgeschlagen. Es gibt es keine typisch kommerziellen Weihnachtsmarktbuden — egal ob Crêpes, Würstchen oder Champignons, alles ist mit Herz selbstgemacht und in Lanker Händen.

Veronika Ploch hat ihren Stand in diesem Jahr direkt am Kinderkarussell und bietet Heidelbeerglühwein und warmen Apfelsaft an. Ihren Pavillon hat sie an drei Seiten geschlossen und mit Sturmankern gegen Schnee und Wind gesichert. Gleich daneben steht ein großer Doppelpavillon der Kita Farbenland der Lebenshilfe Neuss. Dort gibt es neben Plätzchen und warmen Getränken ein Glücksrad für Kinder. Sabine Grothe-Lohrey ist zum zweiten Mal in Lank dabei. Mit dem Stand will die Lebenshilfe Neuss darauf aufmerksam machen, dass es mit der Kita Farbenland auch in Meerbusch einen Kindergarten gibt, der behinderte Kinder aufnimmt. Einige Meter weiter, im Zelt der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft braten die Legionäre in großen Pfannen deftigen Speck, Zwiebeln und Spätzle. Dazu gibt es einen Klecks Kräuterrahm. Im Zelt und an den heißen Pfannen suchen an diesem verschneiten Sonntagmittag viele Lanker Schutz vor der Kälte. „Wir haben uns Legionäre genannt, weil wir alle von außerhalb nach Lank kamen, beruflich oder eingeheiratet“, erklärt Präses Thomas Schmitz. „Mit dem Erlös finanzieren wir unser ‚Kochen mit Migranten‘-Programm“, erzählt er.

Das Programm gebe es nun schon seit zwei Jahren, so etwa sechs bis zwölf Mal im Jahr treffen sich Flüchtlinge aus allen Ländern und Religionen, um gemeinsam mit einem Koch und den betreuenden Legionären zu kochen. Thomas Baumgartner, der das Programm initiiert hat, berichtet mit Begeisterung: „An einem Abend haben wir zwölf verschiedene Nationen am Tisch gehabt und zwei Tischgebete gesprochen. Ein christliches und ein muslimisches.“