Büderich: Bürgersolaranlage - Hoffen auf sonnige Zeiten

Bürgergesellschaft weiht zweite Solaranlage in Meerbusch auf dem Dach der Adam-Riese-Grundschule ein.

Büderich. Während sich die Schüler der Adam-Riese-Grundschule am Freitag noch über die Osterferien freuten, ging am Samstagmorgen die zweite Bürgersolaranlage Meerbuschs auf dem Dach des Schulgebäudes offiziell in Betrieb. Jährlich sollen auf 225 Quadratmetern Dachfläche mit 135 Solarmodulen rund 28000 Kilowattstunden Strom produziert werden. Zu verdanken ist diese klimafreundliche Variante der Stromproduktion einer 34 Personen starken Gesellschaft bürgerlichen Rechts.

Nachdem die erste Eröffnungsfeier Mitte Februar aufgrund technischer Mängel verschoben werden musste, stand der Einweihung diesmal nichts im Weg. Verständlich ist deshalb auch die Freude bei Klaus Brennecke, einer von zwei Geschäftsführern der Trägergesellschaft: "Einige der Solarmodule wurden zunächst nicht richtig montiert, deshalb konnte die Anlage seit Dezember nur zum Teil genutzt werden. Jetzt können wir endlich zum feierlichen Akt der Einweihung schreiten."

Enthüllt wird schließlich eine digitale Anzeigetafel, die Auskunft über die Leistung, den Tagesertrag und den Gesamtertrag der Photovoltaikanlage gibt. Dabei ist auf dem Display zu lesen, dass der Gesamtertrag der Anlage bereits bei 2229 Kilowattstunden liegt, obwohl die Anlage in den vergangenen Monaten nur eingeschränkt arbeiten konnte.

Insgesamt habe die Anlage die Gesellschaft 120 000 Euro gekostet. Sie wird dann nach 20 Jahren, wenn die Einspeisevergütung wegfalle, in den Besitz der Stadt übergehen. Dabei hoffen die Mitglieder der Gesellschaft, dass sie bei einem Preis von 0,4675 Euro pro Kilowattstunde bereits nach zehn Jahren ihre Investitionen wieder ausgezahlt bekommen. Bis zum 20.Jahr will man dann mit dem Strom, der bei RWE ins Stromnetz eingespeist wird, einen finanziellen Gewinn machen.

Für Brennecke selbst steht jedoch nicht der finanzielle Gewinn im Vordergrund: "Die Solartechnik ist eine Investition in die Zukunft, und wir wollen mit unserer Anlage einen, wenn auch bescheidenen Beitrag zum Klimaschutz leisten."

Bürgermeister Dieter Spindler steht der Bürgersolaranlage gleich in doppelter Hinsicht positiv gegenüber: "Wir freuen uns immer über bürgerschaftliches Engagement. Gleichzeitig passt die Idee hervorragend in das Klimaschutzkonzept der Stadt. Die Bürgersolaranlage ist somit sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll."

Auf den von Brennecke geäußerten Wunsch nach weiteren städtischen Flächen für Bürgersolaranlagen in Meerbusch hat Spindler auch schon eine Antwort parat: "Die Stadt wird auch in Zukunft Gebäude für Bürgergesellschaften bereitstellen.

In Büderich wird eine Mediothek und in Lank ein neues Bürgerhaus errichtet. Dort werden dann neue Dachflächen für weitere Bürgersolaranlagen entstehen."

Positives Ergebnis: Bei der Gesellschafterversammlung der Bürgergesellschaft wurde auf das positive Geschäftsjahr 2008 zurückgeblickt. Bei der Leistung der ersten Anlage war man 2007 noch von 25 600 Kilowattstunden (KWH) ausgegangen - ein üblicher Wert für die Region bei der Anlagegröße von 214 Quadratmetern Dachfläche. Erzielt wurden aber sogar 29 832 KWH - also 17 Prozent oder 4232 KWH mehr als erwartet.

Bei der Stromherstellung wurden 2008 so 19 790 Kilogramm CO2 eingespart. Für jeden Geschäftsanteil konnten an die Gesellschafter 200 Euro ausgezahlt werden. Die Beteiligung an der Solaranlage hat sich für die Gesellschafter also bereits gelohnt.