Kultureller Austausch zwischen Meerbusch und Fastiv Dankesschreiben aus der Ukraine

Meerbusch · Im September waren Jugendliche der Musikschule ausd Fastiv zu Gast in Meerbusch. Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt hat sich nun mit einem emotionalen Brief für die Gastfreundschaft bedankt. Derweil werden die Planungen für eine Städtepartnerschaft konkreter.

Mykhailo Netiazhuk, Bürgermeister von Fastiv in der Ukraine. Foto: Stadt Fastiv

Foto: RP/Stadt Fastiv

(Red) Der Kontakt zwischen Meerbusch und der ukrainischen Stadt Fastiv hält an. Mit herzlichen Worten hat sich der dortige Bürgermeister Mykhailo Netiazhuk bei seinem Amtskollegen Christian Bommers für die Meerbuscher Gastfreundschaft zum einwöchigen Besuch einer Kinder- und Jugendgruppe der städtischen Musikschule Fastiv bedankt. 14 Kinder und Jugendliche waren begleitet von sechs Musiklehrerinnen im September zu Gast am Rhein gewesen. Die Städtische Musikschule Meerbusch, die bereits seit Ende 2022 im Austausch mit der Musikschule Fastiv steht, hatte ein abwechslungsreiches Programm gestaltet. Ein Begrüßungskonzert und ein gemeinsames Abschiedskonzert, dem auch die ukrainische Generalkonsulin in Düsseldorf, Iryna Schum beiwohnte, gehörten zu den Höhepunkten der Woche. Untergebracht waren die ukrainischen Besucher bei Meerbuscher Gastfamilien.

„Ich spreche Ihnen persönlich, den Organisatoren und allen Meerbuschern meinen Respekt und Dank für die herzliche Aufnahme aus“, schreibt Netiazhuk an Bommers. „Ihre Unterstützung ist äußerst wichtig und notwendig für unsere Gemeinschaft, insbesondere für das Wertvollste, was wir haben – unsere Kinder, die ihre Kindheit in einer für das ganze Land so schwierigen Zeit erleben müssen.“ Der Aufenthalt in Meerbusch habe den jungen Ukrainern Freude und Hoffnung auf ein besseres Leben geschenkt. „Möge Ihre Freundlichkeit und Großzügigkeit hundertfach zurückgezahlt werden“, so der Bürgermeister.

Vorbereitungen für mögliche Städtepartnerschaft laufen

Im Meerbuscher Rathaus laufen derweil Vorbereitungen für die Gründung einer möglichen Städtepartnerschaft mit Fastiv. Der Hauptausschuss hat sich bereits einstimmig eine Empfehlung an den Stadtrat ausgesprochen, der am 26. Oktober über die Partnerschaft beraten wird.

Bereits im Sommer 2022 hatte sich Fastivs Bürgermeister in einem Brief an Christian Bommers für die Aufnahme von rund 600 Geflüchteten aus der Ukraine – darunter auch eine Gruppe von Menschen aus Fastiv – bedankt. Besonders hatte er die Tatsache hervorgehoben, dass die Menschen zum größten Teil in Privatunterkünften untergekommen waren. Im Rahmen seines ersten Deutschlandaufenthaltes besuchte Netiazhuk im Dezember 2022 auch Meerbusch. Im Rathaus berichtete er über die Situation seiner Stadt im Krieg und brachte auch die Idee einer Partnerschaft ins Gespräch. Gemeinsam wurde vereinbart, den Kontakt aufrechtzuerhalten und baldmöglichst konkrete Projekte zu starten. Neben der Unterstützung beim Wiederaufbau sollte insbesondere auch der kulturelle Austausch als Baustein einer möglichen Partnerschaft im Mittelpunkt stehen. Der freundschaftliche Kontakt der beiden Musikschulen soll ein Anfang dazu sein.