Epson will Umweltschutz weiter ausbauen

Konzern aus Japan stellt Zehn-Jahres-Plan vor. Bis 2025 sollen 50 Millionen Euro in Europa investiert werden — Meerbusch profitiert.

Das in Meerbusch an der Otto-Hahn-Straße ansässige Unternehmen Epson will vermehrt auf Umweltschutz als Firmenprinzip setzen. In seinem „Industrial Solution Center“ im Gewerbegebiet Mollsfeld präsentierte die Unternehmensführung, darunter Epson-Präsident Minoru Usui, gestern neue Produkte. Eine Zehn-Jahres-Strategie bis 2025 hat Epson erstellt. Die darin enthaltenen Ideen überzeugten auch NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne), Epson und seinem in Strümp lebenden Deutschland-Geschäftsführer Henning Ohlsson einen Besuch abzustatten.

50 Millionen Euro will Epson bis 2018 in Europa investieren, einen Großteil in Deutschland. Eine Umsatzsteigerung von zwei Milliarden Euro bis 2020 wird angepeilt. Schon derzeit wirkt sich die Strategie auch in Meerbusch aus: 240 Mitarbeiter hat das Unternehmen am Standort, acht Mitarbeiter sind dort zuletzt hinzugekommen.

Foto: Dackweiler

„Megatrends“ will Epson erkannt haben und sieht im Umweltschutz eine Kernaufgabe. Eine der gestern präsentierten Neuheiten war das von Epson entwickelte „Paper Lab“. 2016 kommt es zunächst in Japan auf den Markt. Bedrucktes Papier kann in diese Maschine gesteckt werden. Das „Paper Lab“ erzeugt, nachdem es mit Altpapier befüllt worden ist, neue weiße Blätter — und das ohne den Zusatz von Wasser. 14 weiße A4-Seiten pro Minute sollen mit der neuen Maschine erstellt werden können.

Präsentiert wurden auch stromsparende Drucker. Mit einem kühnen Rechenspiel warb Epson gestern für seine Technik: Würde deutschlandweit von stromintensiveren Laserdruckern auf Tintenstrahldrucker von Epson umgerüstet, würde dies eine Stromersparnis in der Größe des Verbrauchs von 170 000 Haushalten bringen. Die Stromersparnis wurde zudem mit einem Modellversuch demonstriert: So wurde NRW-Minister Johannes Remmel auf ein Mountainbike gesetzt und erzeugte Strom per Pedale. Schon nach kurzer Zeit hatte er so viel Strom produziert, dass der Drucker ein Blatt auswarf. „NRW will Klimaland Nummer eins in Deutschland werden. Dafür brauchen wir die Kraft der Unternehmen“, hatte Remmel in seinem Grußwort gesagt.

Auch auf seine druckfernen Sparten will Epson verstärkt und dabei auf Geschäftskunden setzen. Präsentiert wurde etwa neue Robotertechnik: In einen sechsarmigen Roboter, der monotone Tätigkeiten wie das Anbringen von Schrauben verrichten kann, werden firmenintern Hoffnungen gesetzt. Wesentlich ist er auch in Meerbusch mitentwickelt worden. „Wir wollen, dass Roboter Dinge wie Menschen fühlen und sehen“, erklärte Minoru Usui.

Eine weitere Geschäftsidee ist eine Multimedia-Brille namens Moverio, die 2011 erstmals entwickelt wurde und jetzt in erneuerter Form auf den Markt kommt. Während Google mit seinen Plänen für eine solche Brille den Markt kaum erreicht hat, glaubt Epson weiter daran. „Die Brille bietet viele Einsatzmöglichkeiten, etwa in der Medizin“, sagte Geschäftsführer Henning Ohlsson bei der Präsentation. Die Brille sei beispielsweise in der Lage, einem Arzt während der Operation das Röntgenbild klein anzuzeigen oder beim Zusammenbauen eines technischen Gerätes die Bedienungsanleitung in den freien Raum zu projizieren. „So bleiben beide Hände frei für das Verrichten der Arbeit“, führte Ohlsson die vermeintlichen Vorteile an.