Insolventes Krankenhaus soll erhalten bleiben
Bürgermeisterin sieht bei Domenikus-Klinik noch viel Potenzial.
Seit Wochen wird über das Dominikus-Krankenhaus in Heerdt gesprochen. Nachdem das Haus Insolvenz angemeldet hatte, haben viele Bewohner der linksrheinischen Stadtteile, aber auch aus Meerbusch, Angst, dass das Haus schließen würde. Aber: „Wir haben absolut kein Schließungs-Szenario“, hatte Krankenhaus-Sprecher Holger Voskuhl Anfang der Woche auf Anfrage unserer Redaktion klar gestellt. Es ginge nur darum, die Zahl der Betten zu verringern und eventuell Abteilungen abzuspecken.
Die Fraktion „Die Aktiven“ hatte am Wochenende sowohl Hans-Jürgen Petrauschke als Landrat des Kreises Neuss und Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage um eine Stellungnahme gebeten — und darum, sich für den Erhalt des Krankenhauses einzusetzen. Petrauschke verwies darauf, dass es auch in Neuss gute Krankenhäuser gebe. Gleichwohl sei „eine gute ortsnahe medizinische Versorgung wichtig.“
Im Hinblick auf diese ortsnahe Versorgung hält Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage den Erhalt des Dominikus-Krankenhauses für unerlässlich. „Jetzt müssen alle Kräfte mobilisiert werden, um das Haus für die Menschen im linksrheinischen Düsseldorf, aber auch für die Nachbarn in unserem Meerbuscher Stadtteil Büderich zu erhalten,“ teilte sie in ihrer gestrigen Stellungnahme mit. Nach einer Statistik des Dominikus-Krankenhauses kommen 16 Prozent aller Patienten aus Meerbusch — also jeder sechste Patient. „Rund 40 000 Menschen leben in den linksrheinischen Stadtteilen der Landeshauptstadt, durch die Entwicklung neuer Quartiere in Heerdt und Oberkassel kämen etwa 10 000 hinzu.“
Angelika Mielke-Westerlage, Bürgermeisterin
Aber auch für die knapp 22 000 Büdericher sei das Dominikus-Krankenhaus nächstgelegene Klinik. „Durch unsere Neubaugebiete, unter anderem im Bereich Böhler, ist auch hier die Tendenz steigend“, so Mielke-Westerlage. Sie gibt aber zu: „Die Maßgabe der Bezirksregierung, wegen unzureichender Auslastung rund 700 Betten in den 15 Düsseldorfer Kliniken abzubauen, ist wohl unumgänglich.“ Aber beim Dominikus sei der geografische Aspekt entscheidendes Argument für den Erhalt.
Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass es für das Düsseldorfer Krankenhaus bereits eine ganze Reihe von Kaufinteressenten geben soll. „Dabei sollte ein Hauptaugenmerk darauf liegen, dass das Dominikus keine Spartenklinik, sondern ein Haus mit breitem Hilfs- und Behandlungsangebot bleibt.“