Grüne sind offen: Karten werden neu gemischt
Grüne streben nach dem 25. Mai keine Fortsetzung der Kooperation mit der CDU an.
Meerbusch. Die Kooperation mit der CDU in der ablaufenden Ratsperiode habe geklappt, „aber es war anstrengend“, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Peters. Nach der Kommunalwahl würden die Karten jedoch neu gemischt, es werde nicht automatisch eine Fortsetzung geben. „Das entscheiden letztlich ohnehin die Mitglieder“, so Peters.
Sehr wohl festgelegt haben sich die Grünen aber in ihrer Empfehlung, Angelika Mielke-Westerlage als Bürgermeisterkandidatin zu wählen. „Sie hat eigentlich nur einen einzigen Fehler, und das ist ihr Parteibuch“, sagt Peters. Man habe sich zwar nicht leicht damit getan, eine CDU-Kandidatin zu unterstützen. Dennoch: „Frau Mielke ist eindeutig die mit Abstand qualifizierteste Kandidatin. Sie hat als Sozialdezernentin bewiesen, dass sie sämtliche Aufgaben ebenso kompetent wie überparteilich wahrnimmt“, erklärt Peters.
„Wir haben alle drei Kandidaten eingeladen. Es waren klassische Bewerbungsgespräche, und wir haben festgestellt, dass es bei Frau Mielke die größte Schnittmenge gab“, präzisiert Geschäftsführer Joachim Quass.
Davon abgesehen wollen die Grünen natürlich mit einem eigenen Profil bei den Kommunalwahlen auf Stimmenfang gehen. Verbesserungen von Radwegenetz und ÖPNV zählten ebenso zu grünen Kernthemen wie die Schaffung von altersgerechtem Wohnen, zählt Parteichef Joris Mocka auf. Auch von ihrer Idee, in Meerbusch eine Parkraumbewirtschaftung einzuführen, wollen die Grünen nicht abrücken.
Beim Punkt Bildung fordern die Grünen den Ausbau des Gesamtschulangebotes. Ein Neubau sei sicherlich nicht finanzierbar, die Realschule als Standort aber eine Option, so Mocka. Die Förderung des integrativen Unterrichts dürfe darüber hinaus nicht nachlassen, und das zähle erst recht für die Qualitätsoffensive in der Kindertagesbetreuung. Das Jugendcafé in Meerbusch sei gut angelaufen, „bei der Erreichbarkeit gibt es aber sicher noch Nachholbedarf“, räumt der Parteivorsitzende ein.
Die Umwelt bildet traditionell einen umfangeichen Themenblock im Wahlprogramm der Grünen. Die Erhöhung des Waldanteils zählt hier zu den Forderungen, aber auch die Stärkung der ökologischen Vielfalt in Meerbusch durch die Ausweisung mehr städtischer Gebiete als Grünflächen zum Schutz von Bienen, Nutz- und Wildpflanzen.