Werner Damblon (CDU): Meerbusch ist gute Adresse
Die CDU setzt bei der Kommunalwahl Akzente im Bereich Schule, Kinderbetreuung und Verkehr.
Meerbusch. „Im Großen und Ganzen hat sich nicht viel geändert“, urteilt Werner Damblon, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, über den Kommunalwahlkampf. Der wesentliche Unterschied: „Es gibt nicht mehr den Knaller, das große Wahlkampfthema. Alles ist komplizierter, ganzheitlicher, vielschichtiger.“
Die Gestaltung der Schullandschaft sei ein gutes Beispiel: „Schule ist uns ganz, ganz wichtig“, sagt Damblon. Meerbusch sei Vorreiter, man habe ein „vorbildliches IT-Konzept“, das weiter vorangetrieben werden müsse. Ein attraktives Schulangebot sei nicht zuletzt Standortfaktor für Eltern. Ein Aspekt, der angesichts sinkender Kinderzahlen nicht vernachlässigt werden dürfe. Die Frage, wie die Grundschullandschaft in Osterath aussehen soll, habe die CDU noch nicht abschließend beantwortet. Eine Verbundschule am Standort der auslaufenden Hauptschule sei sinnvoll. Einen kleinen Seitenhieb auf die Genossen, die eine zweite Gesamtschule fordern, verkneift sich Damblon nicht: „Als Regierungspartei muss die Meerbuscher CDU natürlich darauf achten, was durchsetzbar ist, alles andere wäre unredlich.“ Für eine zweite Gesamtschule gebe es zu wenig Schüler.
Ebenso wichtig wie die Schulstruktur seien Kitas und Offener Ganztag (Ogata). Millionen habe die Stadt in Neubauten investiert. „Ich habe keine Sorge, dass wir in zehn Jahren vor Ruinen stehen“, sagt Damblon. Einerseits sei Meerbusch attraktiv für Familien mit Kindern, andererseits werde die Zahl der Kinder möglicherweise sinken, die Qualität der Betreuung aber steigen. „Eine Containerlösung ist nicht angemessen.“ Klar sei auch, dass die Ogata-Betreuungszeiten erweitert werden müssten. Angesichts der angespannten Finanzlage seien „flexible Lösungen“ und die Mehrfachnutzung von Räumen sinnvoll. „Eine kostenlose Betreuung ist nicht unser Ziel“, betont Damblon. Die soziale Beitragsstaffelung mit einem hohen Freibetrag sei eine gute Lösung.
Keinen Zweifel hat der CDU-Vorsitzende an dem Sinn von Investitionen im Sportbereich. Sport sei ein Angebot für alle Generationen und ebenfalls wichtiger Standortfaktor. „Wir wollen anständige Sportanlagen haben und glauben, dass Sport trotz des demografischen Wandels nicht ausstirbt“, spielt er auf Zahlen und Befürchtungen der FDP an.
12.500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gebe es in Meerbusch, viele kleinere Firmen siedelten sich an. Die Notwendigkeit, das Breitband auszubauen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, könne man in diesen Kontext setzen. Logistikzentren wie im Krefelder Hafen seien nicht erstrebenswert. „Sie verursachen nur noch mehr Lärm und Verkehr.“ Beides sei auf allen Ebenen zu bekämpfen, auch, indem man vor Ort dafür werbe, Bus und Bahn zu nutzen. Defizite gebe es, viele Entscheidungen lägen nicht in der Entscheidungshoheit der Kommune. Aber: „Die Verbesserung der Anschlüsse ist die effektivste Maßnahme, den ÖPNV zu stärken.“ Darauf müsse man hinwirken. Radrouten müssten attraktiver gemacht werden. „Meist suche ich mir schönere Strecken parallel zu den Hauptstraßen.“