Vom eigenen Feld auf den Tisch
Reihenweise kümmern sich Hobbylandwirte eine Saison lang um Gemüse und Kräuter.
Büderich. „Hier brauchen wir die nächsten zwei Wochen nicht zu gießen. Das kann ich garantieren“, sagt Ute Mosecker lachend, während ihr der Dauerregen auf die Kapuze tropft. Sie hat sich am Samstag mit acht Pächter-gruppen am Badendonker Weg getroffen, um ihr neues Projekt „Leben wie bestellt — Mein eigenes Feld“ offiziell zu starten.
Vorgesehen war, das Areal abzuschreiten, mit Bindfäden den eigenen Abschnitt zu markieren und sich die ersten Pflänzchen anzusehen, aber nun sind Wasserpfützen und Matschboden das beherrschende Element.
Der Stimmung tut das keinen Abbruch. Wer sein Feld „Grüne Hölle“ genannt hat, ist wohl auf alles gefasst. „Ratatouille“ und „Unsere kleine Farm“ sind weitere Namen, den die Pächter ihrer Ackerfläche gegeben haben, auf der sie in den nächsten Wo-chen ihr eigenes Biogemüse ziehen wollen, und das in unmittelbarer Nähe zur Stadt.
Wer am Samstag Gummistiefel an den Füßen trägt, ist im Vorteil. Er kann die 28 Reihen abschreiten, wo Mosecker und ihr Projektpartner Knut Kallenberg 20 verschiedene Gemüsesorten eingesät haben. Gemäß dem Motto „Arbeiten und ernten“ sind einige Sorten vorgezogen, damit schon bald etwas auf dem heimischen Teller landen kann.
„Für unsere Kinder ist das hier ein Highlight“, sagt Wolfgang Schmüdderich. „Sie sehen, wie alles wächst, lernen Gemüsepflanzen kennen und freuen sich schon auf die Ernte.“ Sein Schwiegervater Hans-Joachim Linz ergänzt: „Dann wird auch jedes Gemüse gegessen.“ Er hat bereits seit vier Jahren in einem ähnlichen Projekt in Volmerswerth Erfahrungen gesammelt und freut sich, dass es nun in Meerbusch auch Mietfelder gibt. Der Anbau soll rein biologisch erfolgen, ohne Pestizide und chemischen Dünger. „Dieses Jahr werden wir viele Schnecken haben“, sagt Ute Mosecker, schon vorsorglich warnend.
Marie und Lucie Schmüdderich stört diese Aussicht nicht. Da werden sie abends eben mit Papa auf Schne-ckenjagd gehen. Denn Möhren, Kohlrabi und Salat sollen nicht diesen Vielfraßen zum Opfer fallen.