Hundehalter sorgen sich wegen gefährlicher Köder

Im Park am Schwimmbad in Büderich hängen an zahlreichen Stellen Warnhinweise.

Foto: Ulli Dackweiler

Nach Angaben eines Hundebesitzers haben Unbekannte im Park am Schwimmbad in Büderich eine Scheibe Fleischwurst, gespickt mit einer aufgebogenen Briefklammer, ins Laub gelegt. Der gefährliche Köder war von dem Hundehalter rechtzeitig entdeckt und sichergestellt worden. Passiert ist also nichts — zumindest bisher. Damit das auch so bleibt, hat der aufmerksame Hundebesitzer Zettel mit Warnhinweisen an den Laternen im Park angebracht. Auch die Internetgemeinde wurde die Warnung über Facebook verbreitet.

„Das ist sehr niederträchtig“, sagt Stephan Parsch. Der Büdericher geht regelmäßig mit seinen Hunden Senta und Alma Gassi. Er schließt nicht aus, dass es sich bei dem Köder um eine Reaktion von Bürgern auf nicht entsorgte Hundehaufen handelt. „Aber was kann der Hund dafür, wenn sein Halter nicht seiner Pflicht nachkommt?“, fragt Parsch. Mit ausliegenden Ködern, die beim Verschlucken die Gesundheit des Tieres gefährden und sogar zum Tod führen können, sei das Problem nicht zu lösen. „Wie krank sind Menschen, die so etwas tun?“, fragt sich Parsch.

Bei der Polizei zur Anzeige gebracht wurde der aktuelle Fall bislang nicht. „Bei uns ist nichts gemeldet worden“, sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Auch in den zurückliegenden Tagen seien Anzeigen wegen in Meerbusch ausliegender Hundeköder nicht eingegangen.

Der Tierärztin Juliane Jäger sind ebenfalls keine aktuellen Fälle bekannt, bei denen Hunde beim Gassigehen vermeintliche „Leckerlis“ zu sich genommen haben. Ungeachtet dessen rät sie Tierhaltern, achtsam zu sein. „Das Problem ist jedoch, dass Halter es oft nicht unmittelbar mitbekommen, wenn ihr Hund einen Köder gefressen hat.“ Jäger empfiehlt, mit dem Vierbeiner sofort zum Arzt zu gehen, sobald sich das Tier plötzlich auffällig verhält — zum Beispiel plötzlich beim Gehen wankt oder extrem unruhig ist. Diese Ansicht vertritt auch die Büdericher Tierärztin Kerstin Gemmer. „Hundehalter sollten keine Zeit verschwenden, wenn das Tier Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Krampfanfälle zeigt und sofort die nächste Tierarztpraxis ansteuern“, betont auch sie.

Bei den Hundebesitzern in Büderich geht nun nicht zuletzt wegen der aushängenden Warnhinweise die Angst um. „Es ist ein mulmiges Gefühl, derzeit mit den Tieren unterwegs zu sein“, betont Parsch. Mit dem Auslegen von vermeintlichen „Leckerlis“, die mit Gift versehen oder mit Rasierklingen gespickt sind, müssen Hundehalter ebenfalls rechnen.

Frei umherlaufen lässt der Büdericher seine Hunde innerorts nicht, Senta und Alma führt er aus Sicherheitsgründen nahezu überall an der Leine. Parsch appelliert an alle Hundehalter, die Augen offenzuhalten. Auch in Sachen Hundekot. Solche Haufen sind auch für ihn ein Ärgernis. Inzwischen ist er dazu übergegangen, Tierhalter direkt darauf anzusprechen, wenn er mitbekommt, dass sie die Notdurft ihres Vierbeiners nicht entsorgen.