In der Chefetage des Rathauses gibt es nur wenige Frauen

Der Frauenförderplan ist aktuell wieder Thema im Hauptausschuss. Bislang haben sich die Zahlen positiv entwickelt.

Mit 398 Frauen und 264 Männern ist die Mehrzahl der Angestellten der Stadt weiblich. Das geht aus dem Bericht zum Frauenförderplan hervor, der im vergangenen Hauptausschuss vorgestellt wurde. In Führungspositionen sind aber nach wie vor hauptsächlich Männer vertreten. Nur ein Fachbereich sowie zwei Fachbereiche stellvertretend werden von Frauen geleitet. Vier von sechs Referentenstellen sind mit Frauen besetzt.

Der Frauenförderplan wurde im Jahr 2001 von der Stadtverwaltung beschlossen. Ziel ist, das in der Verfassung verankerte Gleichstellungs- und Gleichbehandlungsangebot von Frauen und Männern in der Stadtverwaltung zu verwirklichen.

Jürgen Wirtz, Bereichsleiter für Zentrale Dienste, sagt: „Die Zahlen haben sich positiv entwickelt.“ Insgesamt ist der Anteil der Frauen gegenüber dem letzten Bericht von 59 Prozent auf 60 Prozent gestiegen, der Anteil der Männer von 41 Prozent auf 40 Prozent gesunken.

Im Detail bedeutet das, dass die Anzahl der Beamtinnen im Berichtszeitraum von 59 auf 61 gestiegen ist, die Anzahl der Männer von 73 auf 65 gesunken. Von den insgesamt 126 beschäftigten Beamtinnen und Beamten arbeiten 31 Frauen und zwei Männer in Teilzeit. Von den 31 Frauen waren neun im mittleren Dienst, 21 im gehobenen Dienst und eine in der Laufbahn des höheren Dienstes tätig. Von den zwei Männern kam einer aus dem mittleren Dienst und einer aus dem gehobenen Dienst.

Zum 31. Dezember 2014 gingen von den 536 tariflich Beschäftigten 327 (143 Frauen und 184 Männer) einer Vollzeit- und 209 (194 Frauen und 15 Männer) einer Teilzeitbeschäftigung nach. Der Einsatz der teilzeitbeschäftigten Männer erfolgte vorwiegend in der Musikschule.

Die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Parschau regte an, dass auch höhere Stellen in Teilzeit besetzt werden sollten. Das sieht Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage aber kritisch. „Das geht bei Leitungsfunktionen eher weniger. Wir versuchen Wege zu finden, den Mitarbeiten entgegen zu kommen, zum Beispiel mit Heimarbeit, aber es gibt Bereiche, die es erfordern, im Büro anwesend zu sein“, sagt sie. Dennoch wünscht sie sich mehr Frauen in höheren Positionen.

Dass es nicht noch mehr Frauen sind, liegt auch an dem schwierigen Thema Familienplanung. „Es ist nach wie vor so, dass die Frage der Kinderbetreuung bei den Frauen verortet ist“, sagt die Bürgermeisterin. Eine Idee sei, einen Betriebskindergarten zu eröffnen.