Meerbusch Der Bauboom in Meerbusch hält an
Vor allem in Büderich und Osterath entstehen bald neue Wohneinheiten.
Der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist überall spürbar. Auch in Meerbusch, das im Umkreis der Landeshauptstadt Düsseldorf als die „Stadt im Grünen“ wirbt – mit Frischluft, zahlreichen Natur- und Landschaftsschutzgebieten und einer guten Wohnqualität. So ist es nicht verwunderlich, wenn Grundstücke für Einfamilienhäuser wie die sprichwörtlichen „warmen Semmeln“ weggehen und Investoren und Wohnungsbaugesellschaften an vielen Stellen in der Stadt bauen.
Angesichts zahlreicher Baustellen im Stadtgebiet fragen sich viele: Stößt Meerbusch bald an seine Grenzen? Ein Versiegeln der Landschaft ist weder im Interesse der Stadt, noch seiner Bewohner. „Wir entwickeln Baugebiete vor allen Dingen im Innenbereich“, sagt der Technische Dezernent Michael Assenmacher. In den Ortsteilen gebe es noch Brachflächen oder es würden freie Flächen entstehen, weil alte Häuser oder Betriebe, wie etwa der städtische Bauhof, abgerissen werden. Dabei werden relativ viele Mehrfamilienhäuser errichtet, zum Teil im sozialen Wohnungsbau, weil Meerbusch in diesem Bereich Nachholbedarf hat. Als Bauherr tritt die Stadt nicht auf. Sondern sie veräußert ihre Grundstücke an Wohnungsbaugesellschaften, Investoren oder Privatleute. Ein Überblick über aktuelle Bauvorhaben in der Stadt.
Büderich
Für alle sichtbar wird in Büderich ein relativ kompaktes Gebiet an der Moerser Straße bebaut, wo sich vor Jahren der Baubetriebshof der Stadt befand. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG), der Meerbuscher Bauverein und ein Privatinvestor sind hier tätig. Der vordere Riegel aus zwei Gebäuden umfasst Wohnungen im sozialen Wohnungsbau, die ab Mai bezogen werden. Die ersten Bewohner sind schon in den dahinter liegenden frei finanzierten Komplex eingezogen. Vier Stadtvillen und einige Einzelhäuser komplettieren den Bereich mit 104 Wohneinheiten. Auch schon im Endspurt befindet sich ein Mehrfamilienhaus mit freien und sozial finanzierten Wohnungen am Amselweg gegenüber von Aldi (21 Wohnungen).
Gleich um die Ecke neben der Heilig-Geist-Kirche errichtet die katholische Kirchen drei Gebäude, die 20 Eigentumswohnungen umfasst. Ein dicker Brocken ist dagegen die Planung auf dem ehemaligen Böhlergelände. Hier sind noch zwölf Hektar unbebaut. Im Planungsausschuss am 12. März soll ein städtebaulicher Wettbewerb beschlossen werden, auf dessen Grundlage der Privatinvestor rund 500 gemischte Wohneinheiten planen kann. Möglicher Baubeginn ist Frühjahr 2022. Nimmt man die kleineren Projekte am Hohegrabenweg, der Blumenstraße und Am Eisenbrand hinzu, können sich die Bürger auf 682 neue Wohnungen in Büderich freuen. Wobei neue Privathäuser noch außen vor bleiben.
Osterath
Auch Osterath erwartet eine lebhafte Bautätigkeit. Bereits bezogen sind zwei Mehrfamilienhäuser an der Insterburger Straße. Auch am Schweinheimer Kirchweg wird eifrig gebaut, wobei auf diesem Areal vornehmlich Einfamilienhäuser entstehen. In der Planung ist ein weiteres Projekt im Mehrfamilienhausbereich: An der Meerbuscher Straße gegenüber von Aldi gibt es noch Platz für 20 Wohneinheiten. Zudem soll das Areal östlich der Barbara-Gerretz-Schule bis zur Hochstraße neu entwickelt werden, wobei die alte Bebauung entlang der Hochstraße inklusive der Volkshochschule unverändert bleibt. In einem ersten Abschnitt sind vier größere dreigeschossige Wohngebäude geplant.
Das alte Schulgebäude von 1904 bleibt zum großen Teil erhalten, wird saniert und in Wohnungen unterteilt. Die neuen barrierefreien Wohnhäuser sollen als Stadtvillen mit Wohnungen unterschiedlicher Größe gebaut werden. Sozialer Wohnungsau ist vorgesehen. „Den zweiten Bauabschnitt können wir erst anpacken, wenn die Bahnunterführung realisiert ist“, erläutert Assenmacher.
Denn die Osterather Feuerwache wird dann verlagert, vermutlich jenseits der Bahn Richtung Strümp. 170 neue Wohnungen stehen also demnächst in Osterath bereit. Perspektivisch werden es noch viel mehr sein, da der Bereich zwischen Stadtbahn und A57 als Potenzialfläche demnächst in den städtebaulichen Wettbewerb und damit auch das Bürgerverfahren geht.
Lank-Latum
Auch in Lank soll in diesem Jahr eine Lücke geschlossen werden. An der Uerdinger Straße Richtung Krefeld sind zwei Mehrfamilienhäuser mit 20 Wohneinheiten geplant. Zudem wird an der Matthias-von-Halberg-Straße ein Haus mit 14 Wohnungen errichtet.
Strümp
Im Strümper Busch sind kürzlich zehn Grundstücke für Einfamilienhäuser veräußert worden. Zudem will die GWG hinter dem Lärmschutzwall an der Osterather Straße Gebäude im sozialen Wohnungsbau errichten, die voraussichtlich 30 Wohnungen umfassen.
Bösinghoven
Auf dem Gelände des ehemaligen Biergartens sind bereits sechs Doppelhaushälften entstanden. An der Straßenfront wird in Kürze zudem ein Haus mit mehreren Wohnungen gebaut.