Kommunalwahl: Mielke-Westerlage stürzt sich in den Wahlkampf

CDU nominiert die Erste Beigeordnete, ehedem der erste Lehrling in der jungen Stadt Meerbusch.

Angelika Mielke-Westerlage.

Foto: stadtpressestelle

Meerbusch. Das Ergebnis ist deutlich: Mit 93-prozentiger Unterstützung schickt die CDU die Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage in die Kommunalwahl. Am 25. Mai will sie Bürgermeisterin werden — als erste Frau in Meerbusch. Selbstbewusst verweist die Beigeordnete in der Mitgliederversammlung auf ihren Werdegang, der sie nur einmal kurz aus Meerbusch wegführte. Bis Oberkassel, „aber immerhin an die Lanker Straße“.

1970 wurde sie erste Auszubildende in der neuen Stadt Meerbusch („Nur durch die Intervention des Dezernenten Lunkenheimer. Eigentlich wollten die mich nicht.“), dann erste weibliche Beigeordnete, jetzt Bürgermeisterkandidatin.

Mielke-Westerlage zählt nur punktuell auf, was in den vergangenen Jahren — seit ihrer Wahl zur Beigeordneten 2007 — auf den Weg gebracht wurde und was ihr wichtig ist: Aus- und Neubau von Kitas, Ganztagsangebote, die Eröffnung von Meerbuschs erstem Jugendcafé, Kulturstätten wie Güterbahnhof und Pappkarton, die Förderung des Ehrenamts.

Ihre Aufgabe: Probleme analysieren, zeitnah Lösungen suchen und umsetzen. Sie werbe intensiv um breite Unterstützung auf allen Ebenen, habe aber keine Scheu, schwierige und strittige Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen. Den Bürgermeister sieht sie an der Schnittstelle zwischen politischer Willensbildung und Fachverantwortung. „Ich will auf der Vergangenheit aufbauen und das, was auf den Weg gebracht wurde, zielgerichtet weiterentwickeln.“ Drängende Fragen seien die Neugestaltung der Schullandschaft, günstiger Wohnraum, Barrierefreiheit. Meerbusch müsse attraktiv bleiben, um die Einwohnerzahl zu halten.

Die interdisziplinäre Ausarbeitung eines Stadtentwicklungskonzepts wolle sie vorantreiben. Es soll das Leitbild werden, an dem sich alle Entscheidungen orientieren. Auch wichtig: die maßvolle Haushaltskonsolidierung, Aufgaben- und Strukturkritik. „Wir haben sicher nicht in Saus und Braus gelebt.“ Mehreinnahmen sollten nicht durch Gewerbesteuererhöhung, sondern durch die Ansiedlung neuer Betriebe erwirtschaftet werden. „Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe“, sagt Mielke.

Am Ende war „alles gesagt“, wie der Parteivorsitzende Werner Damblon feststellt. Fragen kamen auch bei der Besetzung der Wahlkreise nicht auf. Alle Kandidaten wurden wie vorgeschlagen gewählt. Eine Novität in Meerbusch: Für Franz-Josef Radmacher wurde Franz Jürgens als „Huckepack-Kandidat“ („obwohl ich dafür etwas schwer bin“) gewählt. Gibt Radmacher sein Ratsmandat auf, wird Jürgens für ihn nachrücken, an der Reserveliste vorbei.