Kreisschau: Kaninchenzüchter zeigen ihre schönsten Tiere
Der R 324 Lank war am Wochenende Ausrichter des Wettkampfes, der auch viele Familien als Besucher anlockte.
Mehr 20 Züchter waren am Wochenende in Linn zur 14. Kreiskaninchenschau zusammengekommen und präsentierten ihre 182 Tiere. Vier Preisrichter waren für die Bewertung zuständig. Es wurden sowohl Kreismeister als auch die Vereinsmeister des ausrichtenden Vereins gekürt. Das war in diesem Falle der R 324 Lank — der dieses Jahr auch das 100-jährige Bestehen feiert. „Momentan haben wir 14 Züchter oder Zuchtgemeinschaften in unserem Verein“, sagt Axel Lentelink, zweiter Vorsitzender des Vereins. Eine Zuchtgemeinschaft besteht dabei bei den Senioren aus zwei Personen oder Eltern mit einem Kind, bei den Jugendlichen können fünf Personen eine Gemeinschaft bilden. „Wir veranstalten einmal im Jahr eine Kreis- und einmal im Jahr eine Vereinsschau. Im Kreis sind so um die fünf oder sechs Vereine vertreten“, erklärt Lentelink weiter. In diesem Jahr gab es vor allem einen großen Gewinner: Jungzüchter Tim Kivilip wurde mit seinen Hermelin Rotaugen und Blauaugen sowohl Bronze Vereinsjugendmeister als auch Kreisjugendmeister. Hermeline sind weiße Kaninchen, mit einem Körpergewicht von 1120 bis 1340 Gramm und mit roten (Hermelin Rotauge) oder blauen Augen (Hermelin Blauauge).
An den Bewertungskarten vor den Boxen kann der Besucher sehen, wie gut ein Tier abgeschnitten hat, die Höchstpunktzahl beträgt 100 Punkte. Kriterien sind von Rasse zu Rasse etwas unterschiedlich. Bei allen gleich sind Gewicht, Körperbau, Fell und der Pflegezustand als Bewertungspunkte. Bei dem Hermelin kommt es zudem auf den Kopf, die Ohren und besonders die Farbe an. Als weißes Kaninchen ist bei ihm daher eine besondere Unterbringung extrem wichtig. Nur auf bestimmten Rosten kann ein strahlend weißes Fell gewährleistet werden. Einmal wieder auf Stroh, dauert es mindestens sechs Wochen, bis das Fell wieder den Ansprüchen einer Schau genügt.
Bei dem Kleinschecken kommt es dagegen besonders auf die Zeichnung und die Anzahl und Verteilung der schwarzen Punkte auf dem sonst weißen Fell und auf die Kopfzeichnung an.
Eine etwas andere Erscheinung begegnet dem Besucher in Form des Hasenkaninchens. Dieses gehört zwar zu den Kaninchen, sieht dem Hasen sonst jedoch sehr ähnlich. Bei ihm kommt es vor allem auf schön gerade Vorderläufe an. Mit ihren Hasen wurden Norbert Kött, erster Vorsitzender des Vereins, und sein Zuchtpartner Bruno Münten in diesem Jahr Vereinsmeister. Und auch mit ihrer anderen Zucht, den Satin Elfenbein Rotaugen hatten sie Glück und erreichten eine Landwirtschaftskammer (kurz LWK) Gold-Auszeichnung. Die Deutschen Kleinwidder von Züchter Olaf Rosellen erhielten zwar keinerlei Auszeichnung, waren mit ihren Schlappohren jedoch niedlich anzusehen. Das fand auch die siebenjährige Maja, die mit ihrer Mutter zur Kreisschau gekommen war.
„Tagsüber kommen meistens Familien und schauen sich die Tiere an. Am Abend kommen dann die ganzen Züchter“, sagt Lentelink. Dabei stand neben dem Wettbewerb vor allem das gemütliche Zusammensein im Vordergrund. Lentelink sagt lachend: „Es ist schön, abends nach der Siegerehrung im Gastraum zusammenzusitzen und sich auszutauschen. Kaninchen züchten ist einfach ein schönes Hobby!“