Stadtkunde als Spiel Spielerisch die Stadt erkunden

Meerbusch. · Eri Krippner hat Detailansichten von Sehenswürdigkeiten im Stadtgebiet fotografiert. Aus den 30 Aufnahmen ist ein Legespiel entstanden.

Schon zum zweiten Mal hat Eri Krippner für Meerbusch ein Kartenlegespiel entwickelt. Nach dem „Art Memo Meerbusch“ von 2008 stehen jetzt die markanten Sehenswürdigkeiten der Stadt im Mittelpunkt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die gleichen Motive finden und zu einem Kartenpaar zusammenfügen: Die Suche nach identischen Ansichten auf den kleinen Kärtchen ist – wie bei jedem Memo-Spiel – auch beim Meerbusch-Memo das Ziel. „So kann jeder spielerisch unsere Stadt kennenlernen“, sagt Eri Krippner.

Sie hat ihre Idee, zum Stadtjubiläum ein weiteres Spiel zu erarbeiten, nun umgesetzt. Bereits 2008 hatte die in Strümp lebende Künstlerin das „Art Memo Meerbusch“ entwickelt. Damit stellt Eri Krippner - sie malt, fotografiert und hat sich auch als Autorin einen Namen gemacht hat – per Foto-Rundreise die Kunstobjekte im öffentlichen Raum der Stadt in den Mittelpunkt. „Jetzt ging es mir darum, die markanten Sehenswürdigkeiten Meerbuschs herauszustellen“, sagt sie.

Ob der Giebel vom Dyckhof, das Tor zum Haus Meer, die von Hans Hofacker gestalteten Fenster der Bethlehemkirche, die einst sehr umstrittene Flughafenbrücke oder die Mühle, in der Künstler Will Brüll gelebt und gearbeitet hat, die Inschrift der Deichbaumauer und der idyllische Latumer See – Eri Krippner hat mit dem Kennerblick einer seit den 1960er-Jahren in Meerbusch lebenden Bürgerin die besonderen Bestandteile herausgearbeitet: „Ich habe auf Feinheiten und markante Segmente geachtet.“

Aber sie hat nicht nur die Motive ausgewählt, sondern auch alle Aufnahmen selbst gemacht und am Computer bearbeitet. Schließlich gehört das Fotografieren ebenfalls zu ihren kreativen Ansätzen. Das Spektrum ist breit. Krippner, die Malerei und Grafik an der Fachoberschule und der Kunstakademie Nürnberg studierte sowie ein Zweitstudium der Germanistik und Kunstgeschichte absolvierte, gestaltete auch ein mehrfarbiges Windspiel und ein Holzspielzeug, das die Schweizer Firma Naef nach ihrem Originalmuster in Serie produzierte. Wie bei dem Art Memo Meerbusch wird die Künstlerin unter anderem vom Heimatkreis, Meerbuscher Kulturkreis, der Stadt und der Stiftung Büderich unterstützt. Die Vereine und Initiativen haben sich vorab verpflichtet, einige Exemplare des in einer 100er-Auflage erschienenen Legespiels abzunehmen. Und auch in den Buchhandlungen Mrs. Books und Frank Achten ist das Memo erhältlich, heißt es. „Es wird auch gern als Präsent mit Lokalkolorit verschenkt“, ergänzt Künstlerin Krippner.

Kein Verdienst, dafür
jedoch jede Menge Ehre

Sie selbst verdient daran nichts: „Mir bleibt nur die Ehre.“ Aber sie hat bereits weitere Pläne. Die diesjährige Offene Gartenpforte und der damit verbundene Besuch im Gartenpark von Vera und Jupp Jentjens hat sie auf die Idee gebracht, mit der Familie Rücksprache zu halten.

Falls sie einverstanden ist, könnte ein Memo-Spiel entstehen, das ausschließlich der Natur gewidmet ist. „Das würde gut zu den derzeitigen Gedanken und Aktivitäten rund um den Schutz von Umwelt und Natur passen“, findet die Künstlerin.