Langst-Kierst: Zwei Jahre Baustelle am Rheinufer

Am Montag wurde der Erste Spatenstich zum Deichbau gesetzt. Ein Großprojekt.

Langst-Kierst. Die Dimensionen sind gigantisch: 850000 Kubikmeter Erdreich müssen bei der nun beginnenden Erneuerung des Rheindeichs auf einer Länge von sechs Kilometern bewegt werden. "Würde diese Menge mit Lastwagen transportiert, würde die Schlange bis nach Südtirol reichen", erklärt Matthias Unzeitig, Verbandstechniker des Deichverbands Meerbusch-Lank.

Landesumweltminister Eckhard Uhlenberg und Deichgräf Friedrich Freiherr von der Leyen setzen am Montag mit Bürgermeister Dieter Spindler und dem Technischen Dezernenten Just Gérard den Ersten Spatenstich für das gewaltige Bauvorhaben.

"Wir werden den Bürgern von Langst-Kierst und Nierst einiges zumuten müssen", sagt Deichgräf von der Leyen. "Es wird laut und es wird staubig werden." Doch am Ende würde den Anwohnern der bestmögliche Schutz vor Hochwasser geboten. "Seit 1995 gab es an dieser Stelle kein schweres Hochwasser mehr. Da gerät leicht in Vergessenheit, dass Menschen und Gebäude immer noch von einem plötzlichen Hochwasser bedroht sein könnten", sagt von der Leyen.

Deichsanierung - das bedeutet nicht einfach ein Aufschütten von Erdreich, sondern ein systematischer Neuaufbau und auch die Verlegung von Straßen, Kanälen und Gräben. Von der Leyen dankt daher ausdrücklich den Vertretern der Stadt Meerbusch, den Bürgern und auch den Vorsitzenden der Ratsfraktionen für die gute Zusammenarbeit.

NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg unterstreicht, dass das Land den Deichausbau ohne Einschränkung unterstütze. Von den 20MillionenEuro, die der Ausbau kosten soll, trage das Land 16Millionen. "Hier geht es darum, Menschen und materielle Werte zu schützen." Uhlenberg warnt jedoch auch, dass Sicherheit trügerisch sei: "Ereignisse wie der Starkregen im Juli vergangenen Jahres nehmen zu. Derartige Wetterlagen zeigen uns, dass es keine absolute Sicherheit gegen jedes erdenkliche Hochwasser geben kann."

Das Rheinufer als beliebtes Naherholungsziel würde sich in seinem Erscheinungsbild stark wandeln, bemerkt Spindler. "Die kommenden zwei Jahre werden nicht nur Annehmlichkeiten bieten, doch wir freuen uns, dass die Arbeiten jetzt beginnen." Mit dem ersten Deichbauabschnitt (bis 2002) habe man gute Erfahrungen gemacht.