Matschecken: Schön, aber teuer
Verwaltung lehnt Wasserspiele auf Spielplatz ab.
Büderich. "An sich bin ich ja auch für Wasserspiele auf Spielplätzen", erklärte Rolf Schmidt, der als Grünflächenamtsleiter für die Spielplätze in der Stadt Meerbusch zuständig ist, im jüngsten Jugendhilfeausschuss. Die Stadt habe damit aber nur negative Erfahrungen gemacht: Zahlreiche mechanische Zerstörungen und teilweise provozierte Abflussverstopfungen seien eine typische Begleiterscheinung.
Die Haltung Schmidts prägt die Verwaltungsvorlage. Darin wird angeregt, dem UWG-Antrag für eine Matschecke auf dem Kinderspielplatz Am Pfarrgarten in Büderich nicht zu folgen. Neben der Zerstörung nennt die Stadt in ihrer Stellungnahme die hohen Kosten als Hindernis: 5000 Euro für einen Wasseranschluss, 1500 Euro für einen Wasserhahn und die Ausgaben für die Leitung beliefen sich zusammen auf mehr als 7000 Euro. Außerdem "müssen Matschbereiche regelmäßig kontrolliert werden", so Schmidt. Mit einer Stunde täglich kalkuliert die Stadtverwaltung den personellen Aufwand dafür.
Jörg Wartchow (CDU) hegt in der Sitzung den Verdacht, "dass die UWG den Antrag aus dem Kooperationsvertrag von CDU und Grünen abgeschrieben" habe. Darin erklären die Partner unter Punkt 4.5: "Zukünftig werden wir Spielplätze auch mit Wasserflächen zum Matschen anreichern." Ob dieses aber nur auf betreuten Spielanlagen, wie es die Verwaltung wünscht, erfolgen soll, lässt der Vertrag offen.
Dem kategorischen Nein der Verwaltung wollte der Ausschuss nicht folgen, sondern beschloss mit breiter Mehrheit, die Problematik der Matschecken in die Planungsgruppe des Jugendhilfeausschusses zu verweisen, die am 11. Mai zusammentrifft. Sie solle prüfen, wie die Situation in anderen Städten sei und Planungsalternativen finden.
Im kommenden Jahr soll die vorhandene Gerätekombination gegen eine zeitgemäße Spielanlage ersetzt werden. Die würde den Spielwert des Kinderspielplatzes deutlich erhöhen. Auch aus diesem Grund könne man auf eine Matschecke verzichten, so die Stadt.