Wohnen in Meerbusch Bauverein investiert 8,7 Millionen Euro

Büderich · Von den 24 neuen Wohnungen, die am Amselweg entstehen, sind bereits 22 vermietet. Die Energie für das Heizen und Warmwasser werden komplett über Erdwärme gewonnen. Im Frühjahr sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

Der Rohbau am Amselweg für 24 Wohnungen steht. Diese sind zwischen rund 70 und 120 Quadratmetern groß. Noch werden Mieter gesucht

Foto: Sonja Schmitz

Das Richtfest an einem Tag Ende Juli hatte sich Peter Wulbeck eher sonnig vorgestellt. Sodass die Gäste von einem Balkon aus auf den Amselweg schauen können. Stattdessen hartnäckiger Regen. Doch der hielt die etwa 60 Gäste nicht davon ab, sich selbst einen Eindruck von den Neubauten in Büderich zu machen. Solche Projekte sind derzeit rar gesät – angesichts der hohen Zinsen warten viele Bauherren erst einmal die weitere Entwicklung ab, bevor sie bereits Geplantes umsetzen.

 Der Bauverein hatte sich frühzeitig, noch vor der Baugenehmigung, die Finanzierung gesichert, bevor die Zinsen gestiegen waren. So stand dem Neubau der 24 Wohnungen am Amselweg nichts entgegen. Darüber freute sich unter den zahlreichen Gästen auch Bürgermeister Christian Bommers: „Der Bauverein ist ein guter Partner, der hochwertige Immobilien schafft. Wir können froh sein, solche Akteure hier zu haben.“

Bauleiter Artur Matern (l.) verlas den Richtspruch, bevor er mit Peter Wulbeck vom Bauverein das obligatorische Schnapsglas zerdepperte. 

Foto: Sonja Schmitz

Auch von den anderen Ratsparteien waren Politiker zur Fertigstellung des Rohbaus gekommen. Eingeladen waren aber auch alle am Bau Beteiligten ebenso wie die Nachbarn. „Darüber freue ich mich besonders“, sagte Bauverein-Chef Peter Wulbeck. Schließlich hätten sie Lärm und Schmutz vom Abriss der alten Häuser, vom Ausschachten und Neubauen ertragen müssen, einschließlich der Hupe des Krans.

Die ehemaligen vier Häuser mit 18 Wohnungen, die für den Neubau abgerissen worden waren, stammten aus den 1950er Jahren. Trotz regelmäßiger Renovierungen und Sanierungen seien sie den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht geworden, erklärte Wulbeck. „Der Lärm- und Schallschutz blieb auf dem Niveau der 1950er Jahre.“ Die ehemaligen Bewohner waren frühzeitig über die Baupläne informiert worden und nutzten die Möglichkeit, in andere Wohnungen des Bauvereins zu ziehen. Insgesamt verfügt die Genossenschaft über 743 Wohnungen in Büderich.

Wohnungen haben
70 bis 120 Quadratmeter

Läuft alles nach Plan, können die Bewohner in Frühjahr in ihr neues Zuhause in den beiden Gebäuden einziehen. 20 Wohnungen sind frei finanziert, vier öffentlich gefördert. Im Gebäude mit dreieinhalb Stockwerken sind 15 Wohnungen untergebracht, in dem anderen mit zweieinhalb Geschossen sind es neun Wohnungen. Sie variieren in der Größe zwischen knapp 70 Quadratmetern bei zwei Zimmern und 120 Quadratmetern bei vier Zimmern. „Alle sind barrierefrei, mit großen Balkons oder Terrassen“, betonte der Chef des Bauvereins.

Zwei Vier-Zimmer-Wohnungen sind noch nicht vermietet. Wer dort einziehen möchte, muss Mitglied im Bauverein werden und zahlt dafür einen einmaligen Beitrag von 1500 Euro. „Bei anderen Vermietern zahlt man Kaution, bei uns kauft man Genossenschaftsanteile“, erklärte Wulbeck. Tritt man später aus der Genossenschaft aus, werden diese zurückgezahlt.

Bei den neuen Mehrfamilienhäusern ist es dem Bauverein gelungen, mit einer Wärmepumpe die Wohnungen mit Erdwärme für das Heizen wie für Warmwasser zu versorgen und auf diese Weise auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Der sandig-kiesige Boden am Standort biete dafür ideale Voraussetzungen, erklärte Wulbeck. Ob auf den Dächern Photovoltaikanlagen errichtet werden, ist noch in der Überlegung. Bei Mehrfamilienhäusern, die vor drei Jahren an der Moerser Straße in Büderich fertiggestellt wurden, hatte der Bauverein das Dach kostenlos zur Verfügung gestellt, die Stadtwerke Meerbusch hatten die Solaranlagen für ein Mieterstrommodell installiert. „Das hat gut geklappt“, so das Fazit von Wulbeck.

Beim Thema Mobilität setzt der Bauverein für die künftigen Bewohner auf eine Tiefgarage mit 28 Stellplätzen und Wallboxen zum Stromladen. Daran schließen zwei Räume für Fahrräder mit 50 Stellplätzen an.