Nachhaltigkeit in Meerbusch CO2-Emissionen sollen bis 2030 halbitert werden

Meerbusch · Das Nachhaltigkeitskonzept sieht unter anderem mehr Grün vor. Die Stadt ist auf einem guten Weg.

In der Stadt soll ein Netz naturnaher Grünflächen entstehen.

Foto: RP/Dominik Schneider

(dsch) Im Mai wurde das Meerbuscher Nachhaltigkeitskonzept der Politik vorgelegt, nach der Sommerpause soll es beschlossen werden. Das Papier nennt in sechs Handlungsfeldern über 60 Ziele und mehr als 130 Maßnahmen, die Meerbusch langfristig als grüne Kommune etablieren sollen.

Im Themengebiet Klima und Ökologie geht es unter anderem darum, den Schadstoffausstoß zu verringern. So soll die Verwaltung ihre CO2-Emissionen bis 2030 kontinuierlich auf die Hälfte der Zahlen von 2022 verringern. Dafür müssen diese regelmäßig erfasst und eine Energiebilanz für die städtischen Immobilien erstellt werden. Zudem heißt es im Konzept: „Der sorgfältige Umgang mit Ressourcen hat die höchste Priorität“. So soll ein eigenständiges Wiederverwertungskonzept bis 2025 verabschiedet werden, etwa im Bezug auf die Ausstattung der Stadt wie Büromöbel. Außerdem soll die bisherige Anzeigepflicht bei Baumfällungen zu einer klassischen Baumschutzsatzung erweitert werden.

Ein weiteres Ziel ist, die Natur in und um Meerbusch zu erhalten und aufzuwerten. Dazu soll das Blühstreifen-Programm ausgeweitet werden, 20 Prozent mehr Flächen sollen so bepflanzt werden. Auf ungenutzten Friedhofsflächen könnten kleine Habitate wie Wildblumenwiesen angelegt werden. Die ökologische Landwirtschaft und Gestaltung von Flächen soll gefördert werden. Zudem soll die Umwandlung nicht mehr genutzter Wirtschaftswege weiter vorangetrieben werden. Im vergangenen Jahr wurde dies bereits auf den Weg gebracht, zunächst hatte die Stadt drei Flächen identifiziert, die einfach zurückgebaut werden können.

Bürger können Förderung
für Begrünung beantragen

In ganz Meerbusch soll ein durchgehendes Netz aus naturnahen öffentlichen und privaten Grünflächen entstehen. Dazu gehört unter anderem die Begrünung von Gebäuden. In diesem Punkt ist die Stadt bereits aktiv, noch bis Oktober können unter www.meerbusch.de Förderanträge für das Programm „Meerbusch grünt auf“ gestellt werden. Außerdem sollen weitere Öffentlichkeitskampagnen die Bürger motivieren, zum Grünnetz beizutragen; auch in Wohn- und Gewerbegebieten soll es begrünte Übergänge und Grünflächen geben. Das städtische Grünflächenkataster soll dahingehend geprüft werden, ob die Pflegeintensität reduziert und die Bewirtschaftung naturnäher erfolgen kann. Das spielt in das Ziel hinein, die Artenvielfalt zu fördern, etwa durch die Anlage neuer Lebensräume für Insekten. Die Bürger sollen durch Aktionen und Anreize zu mehr ökologischem Verhalten ermutigt werden. Das bestehende Photovoltaik-Netz auf städtischen Gebäuden soll ausgebaut werden – daran arbeitet die Stadt bereits seit zehn Jahren und überprüft auch Bestandsgebäude auf Eignung.

Bei Bauprojekten soll durch Innen- vor Außenverdichtung die Versiegelung von Fläche reduziert werden, das Konzept zur Abfallvermeidung soll regelmäßig überprüft und angepasst werden. Zuletzt soll die Versickerung von Regenwasser möglichst am Ort des Niederschlags ermöglicht werden, eine Starkregenvorsorge soll Unwetterschäden reduzieren.