Meerbusch bewirbt sich um Tour de France
Die zweite Etappe der Radrundfahrt soll 2017 durch die Stadt führen. Das würde 50 000 Euro kosten. Zwei Sponsoren haben ihre Unterstützung bereits zugesagt.
Die Planungen laufen hinter den Kulissen schon länger. Nun hat Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage auf Anfrage bestätigt, dass die Meerbuscher Stadtverwaltung sich um die Tour de France 2017 bewerben will. Die Tour startet am 1. Juli 2017 in Düsseldorf, von dort geht es am zweiten Tag bis zum linksrheinischen Kaiser-Wilhelm-Ring. In welche Himmelsrichtung die Tour danach verläuft, ist noch nicht bekannt. Meerbusch wirft nun seinen Hut in den Ring.
Angelika Mielke-Westerlage, Bürgermeisterin
„Die Vorbereitungen laufen“, erklärt Angelika Mielke-Westerlage. Nach Gesprächen mit Verantwortlichen des Organisationsteams der Tour Anfang Februar habe die Stadt Kontakt zu Sponsoren aufgenommen, die die erforderliche finanzielle Unterstützung für den Streckenabschnitt der zweiten Etappe leisten, damit die Stadt Meerbusch als Partnerstadt von Düsseldorf auftreten kann. 50 000 Euro seien dafür erforderlich, sagt die Bürgermeisterin. „Verbindliche Zusagen von zwei namhaften Meerbuscher Unternehmen liegen bereits vor. Eine dritte Zusage, mit der der Gesamtbetrag dann finanziert werden könnte, wird in Kürze erwartet.“ Namen wollte Mielke-Westerlage noch nicht bekannt geben.
Die Tour de France ist das drittgrößte Sportereignis der Welt nach den Olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft. In Paris und Düsseldorf stellte Tourchef Christian Prudhomme im Januar den Verlauf der Tour de France am zweiten Tourtag 2017 vor: Demnach starten die Radfahrer im Düsseldorfer Zentrum, fahren über Erkrath und Mettmann zurück nach Düsseldorf und dort über die Theodor-Heuss-Brücke auf die linke Rheinseite. 50 Kilometer ist dieses bisher geplante Teilstück des zweiten Tages lang, für gewöhnlich sind Flach-Etappen aber 200 Kilometer lang. Soll heißen: Ab Niederkassel ist noch völlig offen, wie die Tour de France verläuft. Der Zielort des zweiten Tages nach dem Einzelzeitfahren am 1. Juli 2017 wird erst im Oktober 2016 bekannt gegeben — je nach Stadt hat Meerbusch Chancen, das Peloton begrüßen zu dürfen.
In Krefeld und Mönchengladbach gibt es bereits Initiativen, die die Tour holen wollen - in beiden Fällen könnte Meerbusch auf der Strecke liegen. Die Chancen könnten allerdings für Meerbusch sinken, wenn Neuss den Zuschlag erhält. Dann würden die Radsportler von Oberkassel aus in Richtung Süden nach Neuss fahren und Meerbusch womöglich rechts liegen lassen. Auch andere südlich gelegene Städte außerhalb von NRW bewerben sich: Bad Homburg in Hessen und Mannheim haben ihr Interesse beim Pariser Veranstalter ASO hinterlegt. „Die Stadt Meerbusch hat gute Möglichkeiten, sich erfolgreich für die Durchfahrt der Tour de France mit ihren rund 200 Radfahrern und dem vorausfahrenden Tourtross zu bewerben“, glaubt Angelika Mielke-Westerlage.
Sie betont, dass es seit knapp 50 Jahren eine Städtepartnerschaft mit der französischen Kommune Fouesnant gibt. Für Meerbusch böte die Durchfahrt eine „garantierte globale mediale Aufmerksamkeit, sich als weltoffene und touristisch attraktive Gastgeberin zu präsentieren“. Sollte die Stadt bei einer Bewerbung den Zuschlag erhalten, solle es an der Durchfahrtsstrecke ein mit den Sponsoren gemeinsam organisiertes Event rund um das Thema Radsport geben.