Osterather fordern andere Verteilung der Flüchtlinge
Anwohner fordern, dass am Kalverdonksweg maximal zehn Gebäude für Flüchtlinge entstehen sollen. Geplant sind dort derzeit 19 Häuser.
In einem am Samstag versandten Schreiben an die Stadtverwaltung und die Politik fordert eine Initiative von Anwohnern des Kalverdonkswegs in Osterath, die in Meerbusch zu beherbergenden Flüchtlinge gleichmäßiger auf das Stadtgebiet zu verteilen und die Planung für Flüchtlingsheime im Gebiet Ivangsheide zu überarbeiten. 164 Unterzeichner hat die Liste.
Ähnlich wie an der Kierster Straße in Lank hatte die Verwaltung auch für Osterath die Planung überarbeitet. Am Kalverdonksweg sollen nun 19 statt 21 Gebäude entstehen. Die Bürger fordern aber ein Maximum von zehn Gebäuden.
Die städtischen Planer werden in dem Schreiben der Anwohner kritisiert. „Eine durchdachte Planung ist von entscheidender Bedeutung für das Gelingen der Integration. Die derzeitige Planung erweckt jedoch den Eindruck, dass möglichst schnell und mit dem geringstmöglichen — auch planerischen — Einsatz möglichst viele Menschen untergebracht werden sollen, also auf Quantität statt auf Qualität gesetzt wird“, heißt es. Die Bürger befürchten „Ghettobildung“.
Die Anwohner rechnen vor, dass in Osterath in einem Umkreis von nur einem Kilometer mehrere Flüchtlingsunterkünfte entstehen sollen, 160 Plätze in der Barbara-Gerretz-Schule, 150 an der Insterburger Straße und 228 an der Ivangsheide, dazu die an der Strümper Straße. In Büderich hingegen seien nur relativ wenige Flüchtlingsunterkünfte geplant, kritisieren die Anwohner. Diese seien — wie am Eisenbrand — zum Teil auch eher abseits gelegen.
Die 120 geplanten Sozialbau-Wohneinheiten am Bauhof dürften nicht hinzugerechnet werden, weil sie ohnehin schon zuvor geplant waren und der für Meerbusch vereinbarten Quote für sozialen Wohnungsbau entsprächen. In Osterath wiederum werde sozialer Wohnungsbau zusätzlich zu den Flüchtlingsunterkünften entstehen, so die Anlieger.
Die Bürger betonen in ihrem Schreiben, nicht gegen Flüchtlinge an sich zu sein. Sie loben die Stadtverwaltung und die Politik für die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen in den Notunterkünften. „Auch unsere Kinder betreffen die Turnhallenschließungen, wir spendeten auch für die Flüchtlinge, auch hier wohnen ehrenamtliche Helfer.“ Die neu einziehenden Flüchtlinge würden willkommen geheißen, schreiben die Bürger.
An die Stadt und die Politik richten die Bürger mehrere Fragen, darunter, was gegen den Bau von zehn Reihenhäusern auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs spricht.