Meerbusch erwartet 55 neue Flüchtlinge

Die Stadt hat ihre Quote bislang noch nicht erreicht. Derzeit gibt es rund 200 freie Plätze in den Einrichtungen.

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Bis Mitte Juni kann die Stadt damit rechnen, dass wieder neue Flüchtlinge zugewiesen werden. Erster Beigeordneter Frank Maatz rechnet mit rund 55 Personen. Grund: Die Stadt hat ihre Quote mit etwas mehr als 77 Prozent eben nicht voll erfüllt. Noch gibt es in den unterschiedlichen Einrichtungen rund 200 freie Plätze. So sind Am Heidbergdamm in Lank-Latum noch 22 Plätze frei, ebenso an der Cranachstraße in Büderich, 79 freie Plätze gibt es in der Fröbelstraße in Osterath, 70 in den mobilen Heimen am Hülsenbuschweg.

Die 55 neuen Flüchtlinge, die erwartet werden, werden auf verschiedene Häuser verteilt. Bis jetzt sind weitere 47 Flüchtlinge in Privatwohnungen untergebracht. Bei der sogenannten Wohnsitzauflage erfüllt die Stadt knapp 34 Prozent. Das heißt, dass 281 Flüchtlinge ihren Wohnsitz in Meerbusch haben müssten, damit 100 Prozent erfüllt sind. Eigentlich sollten der Stadt bis zu 60 Personen zugewiesen werden, die dann ihren Wohnsitz auch hier haben. Davon seien aber erst 30 tatsächlich gekommen, hieß es in der letzten Sozialausschuss-Sitzung vor der Sommerpause.

Unter den Flüchtlingen, die in Meerbusch leben, sind 155 anerkannt. Sie leben in verschiedenen Einrichtungen. Weil der Flüchtlings-Druck nicht mehr so groß wie noch vor zwei Jahren gedacht ist, löst die Stadt einige Einrichtungen auf. Die bisherige Unterkunft an der Uerdinger Straße ist zwischenzeitlich als Mietwohnung umgebaut, dort leben seit Oktober zwei anerkannte Flüchtlingsfamilien — eine neun- eine dreiköpfige. Der Mietvertrag für die Unterkunft am Neusser Feldweg läuft aus, das Pfarrheim von St. Franziskus an der Paul-Jülke-Straße in Strümp wird bekanntlich ebenfalls geräumt und soll neu vermietet werden. Ganz generell rechnet Frank Maatz nicht mehr mit einer hohen Zahl an Zuweisungen. „Wir sind relativ entspannt.“

Unabhängig von den Flüchtlingszahlen: In Meerbusch leben Menschen aus 118 Nationen (und natürlich deutsche Staatsbürger) zusammen. Das erklärt Holger Reith, Abteilungsleiter im Fachbereich Bürgerbüro, Sicherheit, Ordnung auf Nachfrage unserer Redaktion. In einer Liste schlüsselt die Stadt Meerbusch die Bevölkerungsstrukturdaten für Ausländer auf. Zum Jahreswechsel 2017/2018 waren demnach 721 Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit in Meerbusch gemeldet. Sie stellen die größte Ausländergruppe in der Bevölkerung, gefolgt von 676 Polen, 537 Japanern und 518 Chinesen. 325 Italiener leben in Meerbusch, 289 Niederländer. Die Inselstaaten Malta, Mauritius und Madagaskar sind hingegen mit jeweils nur einer Frau sehr knapp vertreten in Meerbusch, auch aus Myanmar und Costa Rica stammt jeweils nur eine Frau. Von den Inseln Island und Zypern stammend, lebt jeweils nur ein Mann in der Stadt.