Kunst in Meerbusch Das expressive Werk Christof Hartmanns
Büderich · Christof Hartmann bearbeitet seine teils großformatigen Kunstwerke in mehreren Farbschichten. In seinem Showroom auf dem Areal Böhler in Büderich präsentiert und erklärt er Beispiele und sagt: „Ich mache aus allem etwas.“
Wo hört die Kunst auf, richtige Kunst zu sein? Derartige und andere philosophische Fragen stellt sich Christof Hartmann häufig. Auch deshalb machte er sich auf die Suche nach dem Anfangspunkt. „Es hat mich angestachelt, mit meiner Kunst die Dynamik zu erweitern“, erklärt Christof Hartmann, Jahrgang 1959.
Wer seinen Showroom im Haus 37 auf dem Areal Böhler besucht, sollte sich nicht nur von seinen raumfüllenden, faszinierenden Bildern beeindrucken lassen. Ein Gespräch mit dem Künstler gehört einfach dazu. Denn auch seine Werke bekommen eine sehr viel tiefere Bedeutung, wenn Christof Hartmann sie und die dazugehörigen Hintergründe intensiv erläutern kann. Auf einen Nenner gebracht, bildet die Stadt Düsseldorf die Basis seines Lebens, seines Schaffens.
Hartmann war Meisterschüler
des Bildhauers Karl Bobek
Hier geboren, hat er an der Kunstakademie 1988 seine Studien der Kunst, Kunstgeschichte und Philosophie mit dem Staatsexamen abgeschlossen – als Meisterschüler des Bildhauers Karl Bobek. Er schwärmt von dieser Stadt und erinnert sich: „Das Düsseldorfer Kunstgeschehen der 60er und 70er Jahre war der Nabel der Welt. Auch heute gibt es kaum einen Künstler, der nicht mit der Stadt in Berührung gekommen ist. Jede Menge Künstler werden von den Rheinländern und deren Bilderliebe getragen.“ Entsprechend lebhaft sei der Austausch schon immer gewesen: „Es gibt sehr viele Möglichkeiten mit anderen über Kunst zu sprechen.“ Für Christof Hartmann aber war es wichtig, seine Kunst „nach vorne zu schieben“ – nicht ohne detaillierten Rückblick auf die „großen Leistungen der bildenden Kunst im Abendland“. Wie durchdringend er sich damit beschäftigt hat, wird im Austausch über die Kultur im Mittelalter, um die Italiener oder auch Franzosen deutlich. Seine expressiven Werke sind das Resultat aus dem Wissen um diese geschichtlichen Hintergründe. Großen Anteil allerdings hat auch der familiäre Einfluss. Seine Eltern waren kunstinteressiert, sind mit den drei Kindern im Zug nach Köln ins Wallraf-Richartz-Museum gefahren, um die gesamte Breite vom Mittelalter über Impressionismus bis zur zeitgenössischen Kunst auf sich wirken zu lassen: „Meine Eltern haben nichts ausgegrenzt, befürwortet oder benachteiligt, alles offengelassen.“ So konnte sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Heute lebt Christof Hartmann, der ursprünglich auf Lehramt studierte, seinen Status als freischaffender Künstler voll aus. Er kann auf ein umfangreiches, sehr expressives Werk verweisen, das ebenso Bildhauerei wie klein- und großformatige Arbeiten enthält. Bewusst stellt er seine Werke in der Öffentlichkeit „mit Zurückhaltung“ vor. Vor allem die Groß-Formate sind nicht einfach zu präsentieren. Sie erreichen spielend drei Meter und mehr.
Künstler bearbeitet Leinwände teils über Jahrzehnte hinweg
Er rollt die Leinwände zusammen und lässt sie im Keller verschwinden. Aber dort bleiben sie nicht, sie werden immer wieder bearbeitet, teils über Jahrzehnte hinweg, und erreichen nicht nur eine unnachahmliche Tiefe, sondern auch eine Patina. „Da gehe ich noch einmal drüber“, lässt er nebenbei wissen, während er für die Besucher Bilder aus der zweiten Reihe an der Atelier- und Showroom-Wand hervorholt.Er betont: „Es gibt auch viele interessante kleine Formate.“ Danach – und vor allem auch nach seinen Plastiken aus unterschiedlichen Materialien – sollte der Atelier-Gast auf jeden Fall fragen. Und er sollte sich bewusst sein, dass Christof Hartmann sagt: „Ich mache aus allem etwas – immer aus der Perspektive eines Rheinländers. Und ich konfrontiere – stets mit dem Ganzen und dem Moment.“ Wer sich bei und mit ihm umsehen möchte, kann sich telefonisch unter 0179-2492212 melden oder per E-Mail an: