Büderich Gärtnerberuf bringt viel Abwechslung

Büderich · Matthias Bogie ist im Gartencenter aufgewachsen. Nach einer aufwendigen Ausbildung ist er im väterlichen Betrieb für die Baumschule mitverantwortlich.

Matthias Bogie ist als Gärtnermeister im Familienbetrieb glücklich.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Er kennt jede Ecke des väterlichen Betriebs. „Als Kinder haben wir hier Verstecken gespielt“, erinnert sich Matthias Bogie. Er ist mit seinen vier Geschwistern im Betrieb des Gartencenters aufgewachsen, ist oft morgens noch vor der Schule mit Vater Martin Bogie zum Blumengroßmarkt nach Düsseldorf gefahren und weiß, dass es für ihn seit früher Kindheit klar war, nach einer Ausbildung im 1873 gegründeten Familien-Betrieb zu bleiben: „Das war auch für meinen Vater selbstverständlich.“

Seit Sommer 2021 ist der Junior als Gärtnermeister im Fachbereich Verkaufen und Beraten im elterlichen Unternehmen und sagt: „Das war immer mein großer Traum.“ Vor der Erreichung dieses Zieles lagen einige Jahre der Ausbildung. Matthias Bogie – heute 24 Jahre alt – besuchte nach der Adam-Riese-Schule die Maria Montessori-Schule und machte nach der zehnten Klasse mit Fachoberschulreife die erste Ausbildung: „Drei Jahre Lehrzeit in Düsseldorf Hamm in der Produktion, Fachrichtung Zierpflanzenbau.“

Im Bogie-Unternehmen hat er sich anschließend zum Einzelhandelskaufmann ausbilden lassen (verkürzt auf zwei Jahre), war dann ein Jahr in Nürnberg, um in der Gartenwelt Dauchenbeck alle Bereiche zu durchlaufen und anschließend ein Jahr in England. Dort, in Preston, hat er gesehen, dass andere Pflanzen-Unternehmen einen eigenen Stil fahren: „Zum dortigen Pflanzencenter gehört unter anderem ein Hofladen, Restaurants und viel Unterhaltung. Es war spannend, das zu sehen.“ Im Anschluss gings noch einmal nach Heilbronn: „Mir fehlten noch zwei Monate Berufserfahrung für das Meisterdiplom.“

Beim Einkauf der Pflanzen steht die Qualität an oberster Stelle

Inzwischen ist Matthias Bogie stellvertretender Abteilungsleiter der Bogie-Baumschule: „Meine Hauptaufgaben sind Personalplanung, Planung der jeweiligen Flächen und deren Bestückung: Es muss entschieden werden, wo welche Pflanzen hingestellt werden. Schließlich soll auf dieser Präsentationsfläche alles gut aussehen.“ Beim Einkauf der Pflanzen achtet er auf Qualität: „Die Pflanzen müssen gesund sein, keine Anzeichen von Schädlingen oder anderen Mangelsymptomen oder einen Trockenheitsschaden haben. Unsere Kundschaft erwartet einen optimalen Pflanzen-Habitus, ein entsprechendes Aussehen.“ Kamelien, die jetzt Saison haben, kommen ebenso wie Oleander oder Olivenbäume aus der Toskana: „Im Sommer sind wir ein paar Tage dort und suchen die Pflanzen aus. Sie haben besonders viel Energie, strahlen richtig und werden per Spedition geliefert.“

Die große Stärke des Büdericher Pflanzencenters sieht Matthias Bogie in der flexiblen Planung: „Wenn fürs Wochenende gutes Wetter angesagt ist, beschaffen wir zusätzliche Ware, auch Schnittblumen. Wir sind sehr flexibel.“ Er freut sich darauf, dass sich in rund zwei Jahren bei Bogie einiges ändern wird. Die Pläne für eine Erweiterung des Gartencenters sehen eine Erweiterung der Verkaufsfläche von 4000 auf 6000 Quadratmeter vor. In den neuen Räumen wird es auch ein Café geben.

Auf jeden Fall plant Jonas, der zwei Jahre jüngere Bruder, dort das Café zu übernehmen. Er ist gelernter Koch und Konditor. Matthias Bogie aber ist glücklich darüber, dass sein Traum, im elterlichen Betrieb zu arbeiten, in Erfüllung gegangen ist: „Mit meinem Vater pflege ich eine enge Kommunikation, wir tauschen uns aus und in den meisten Fällen kommen wir auf den gleichen Nenner.“ Wie sehr er diesen Beruf liebt, ist seinen strahlenden Augen anzusehen: „Ich mag den menschlichen Kontakt, die Arbeit im Büro und auf der Fläche, viel Bewegung und immer neue Herausforderungen.“

Demnächst wird er zusätzlich erste Berufs-Erfahrungen austauschen. Denn während der Ausbildung in England hat er in einer Dreier-WG gelebt, gemeinsam mit zwei jungen Männern aus Italien und Spanien. Sie kommen ebenfalls aus gärtnerischen Familienunternehmen und halten den Kontakt: „Wir hatten eine richtig gute Zeit. Ich möchte mal hinfahren und mir einiges ansehen.“