Meerbusch: Neuerscheinung - Lücken in der Stadthistorie geschlossen

Zum Geburtstag des Geschichtsvereins ist Band 25 der Meerbuscher Geschichtshefte besonders umfangreich.

Meerbusch. Zu seinem 25-jährigen Bestehen gönnt sich der Meerbuscher Geschichtsvereine besonders dicke Ausgabe seiner Geschichtshefte. Auf 240 Seiten beweisen 14 Autoren, dass ein Eintauchen in die Historie einer Stadt nicht trocken und langweilig sein muss, sondern eine spannende Lektüre ergeben kann.

Die Ansatzpunkte können dabei ganz unterschiedlich sein. So schließt Siegfried Scharbert mit seiner umfangreichen Stammbaum-Recherche über Reichsgraf Mathias von Hallberg ebenso eine Lücke in der Dokumentation der Stadtgeschichte wie Vera Meyer-Rogmann, die sich mit den Pächtern der Meerer Gutsmühle im 19. Jahrhundert auseinandergesetzt hat.

Der Beitrag von Rudolf Goebels über die Büdericher Flurnamen vom späten Mittelalter bis heute stellen dagegen, wie Vereinsvorsitzender Robert Rameil anmerkt, "ein Nachschlagewerk für ruhige Stunden" dar.

Horst Klemt wiederum hat einen "Blick über den Zaun" riskiert und die Besonderheiten des Archivs der Pfarre St.Clemens in Fischeln in Verbindung zur Pfarre St. Nikolaus in Osterath aufgezeigt. Dabei erfährt der Leser auch, was hinter einem Sieben-Hände-Eid steckt: "Wer an einem Hauskauf interessiert ist, musste damals sieben Bürgen nennen können."

Wie Paul Hoffmann für seine Arbeit über das Adelsgeschlecht Knop am Niederrhein an ein Wappenbuch der Königlichen Bibliothek in Brüssel gelangt ist, war schon außergewöhnlich: "Ich habe in Niederländisch einen Brief geschrieben, die haben mir in Französisch geantwortet. Alles kein Problem."

Mit Röttgeshof, Haus Schackum und dem kurfürstlichen Hoxhof haben sich Klaus Hellmich, Robert Rameil und Norbert Jungmann beschäftigt. Die Geschichte von Marie-Sophie Aust fällt dagegen etwas aus dem Rahmen, sie hat sich auf die Spuren des Landstreichers Bulles begeben. Das Osterather Original schlug sich Anfang des 19. Jahrhunderts so gut es eben ging durch das Leben.

Zwei außergewöhnliche Aufsätze steuert Herbert Jacobs bei: Zum einen beschreibt er das Schicksal seines ehemaligen Volksschullehrers Theodor Ingensiep nach Ende des Zweiten Weltkrieges, zum anderen zeichnet er den Weg von Fritz August Breuhaus nach, dem "Schöpfer" der Gartenstadt Meererbusch. Und natürlich kommen Reinhard Lutum und Rosemarie Vogelsang an Jacobs auch nicht vorbei, wenn sie im Rahmen ihrer Berichterstattung über die Denkmalpflege sich dem Joseph-Clemens-Wehye-Park von Haus Meer widmen.

“ Meerbuscher Geschichtshefte, Band 25, 10 Euro