Büderich: Typisierung - „Dieser Pieks ist ein Klacks“

Landrat ist Schirmherr der vom Rotary-Club initiierten Aktion morgen an der Maria-Montessori-Gesamtschule.

Büderich. Immerhin 134 Typisierungen konnten im Vorjahr nach einer vom Rotary Club initiierten Aktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) am Meerbusch-Gymnasium vorgenommen werden. Das wollen die Oberstufenschüler der Gesamtschule morgen toppen, wenn zwischen 13 und 16 Uhr zur Blutspende aufgerufen wird, um so potentielle Stammzellenspender für an Leukämie erkrankte Menschen zu finden.

"Nach der Info-Veranstaltung war die Begeisterung unter uns Schülern sofort groß", berichtet Nabila Erhard. Maie Mörsch pflichtet bei: "Durch die umfassende Aufklärung ist vielen die Angst genommen worden, es könnte sich dabei um einen schmerzhaften Eingriff handeln." Und Schülersprecher Marc Harris erklärt: "Jetzt sind zum Glück jegliche Zweifel beseitigt."

Für die Typisierungsaktion hat die DKMS sogar Landrat Dieter Patt gewinnen können, der nach eigener Aussage anfangs selbst nicht davon überzeugt war, dass es Sinn mache, "die Nadel im Heuhaufen zu suchen".

Viele groß angelegte Aktionen mit Erkrankten aus dem Rhein-Kreis hätten ihn dann aber eines Besseren gelehrt. Ob "Marco", der heute bei ihm in der Kreisverwaltung eine Ausbildung macht, oder "Nadine, die inzwischen studiert: "Ich habe mich von dieser riesigen Hilfsbereitschaft anstecken lassen".

Nur ihm selbst war das Glück nicht hold. Patts Sohn sei vor anderthalb Jahren an Leukämie erkrankt, ihm habe man letztlich nicht helfen können. "Das hat mich noch mehr in der Entscheidung bestärkt, gerade junge Menschen zu motivieren, sich registrieren zu lassen. Dieser Pieks ist ein Klacks!"

"In der Tat werden lediglich fünf Milliliter Blut abgezapft", berichtet Svenja Ebbing von der DKMS. Voraussetzung für eine mögliche Stammzellentransplantation sei dann die mehr oder weniger hundertprozentige Übereinstimmung einer Vielzahl von Gewebemerkmalen zwischen dem Spender und dem Empfänger. "Bereits mit 17 Jahren kann gespendet werden, die Daten werden dann aber erst ab dem 18. Lebensjahr gespeichert", so Ebbing. Natürlich könnten die Jugendlichen auch Erwachsene motivieren, am Donnerstag zur Typisierung zu kommen.

Höchstes Lob richtet Karl-Joachim Neidhart vom Rotary-Club Meerbusch-Büderich an die Gesamtschüler: "Mit einer derartigen Aufmerksamkeit bei der Info-Veranstaltung hätte ich nicht gerechnet." Die Rotarier übernehmen die Finanzierung der Typisierungen und stellen darüber hinaus die Ärzte.