Strümp/Ilverich: Artenvielfalt im Schutzgebiet

Der Auftrag für die Fällung der Pappeln in der Altrheinschlinge ist ausgeschrieben.

Strümp/Ilverich. Unbefestigte Wanderwege ziehen sich durch die Altrheinschlinge. Spaziergänger, Hundehalter und auch Radfahrer nutzen gerne und bei jedem Wetter die teils schmalen Wege. Pappeln prägen das Landschaftsbild, doch das wird sich wandeln.

Probekernbohrungen an einigen Pappeln, die an vielen Stellen die Wege säumen, haben gezeigt, dass die Bäume nicht mehr standsicher sind. Rolf Schmidt, der Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen, hatte zuletzt empfohlen, in zwei Bauabschnitten etliche Bäume zu fällen und durch Neupflanzungen zu ersetzen. Zu groß sei die Gefahr, dass herabfallende Äste oder umstürzende Bäume Menschen oder Tiere gefährdeten. Die Alternative zu Fällung und Neupflanzung sei die Sperrung dieses Teils des Naturschutzgebietes.

Bei einem Ortstermin überzeugten sich Heinz Ruyter und Gitta Röth als Vertreter der Initiative Pro Baum vor Ort vom Zustand der Pflanzen. Schmidt: "Am Ende war es Konsens, dass es keinen Zweck hat, die Pappeln auf Dauer zu halten." Viel Bruch habe der letzte Sturm im November wieder verursacht. "Im Grundsatz sind wir uns einig, dass die Bäume gefällt werden."

Das gilt für diejenigen, die nahe der Wege wachsen. Auf einer anderen Freifläche will die Stadt dagegen nicht eingreifen, sondern der Natur ihren Lauf lassen. 200 Schwarzpappeln sollen dort noch zusätzlich wachsen.

Einige Anregungen, die Wolf Meyer-Ricks (FDP), Leo Jürgens (CDU) und Heinz Ruyter (Grüne) im Umweltausschuss gaben, verspricht Schmidt jedoch aufzunehmen: Man werde bei den Neupflanzungen artenreicher arbeiten als zunächst geplant.

Die Hauptachsen will er nach wie vor durch eine Baumart betonen: entlang des unteren Wanderwegs am Kringsgraben sollen Eschen, entlang des oberen Schwarzpappeln zwischen die Stümpfe gesetzt werden. Wo der Pflanzstreifen breiter wird, sollen jedoch buntere Gruppen gebildet werden. "Da können Kopfweiden, Erlen und auch Sträucher, die Insekten und Bienen anziehen, angepflanzt werden."

Heinz Ruyter und auch die Grünen sind mit diesem Ergebnis als Kompromiss zufrieden: Eine größere Vielfalt im und die uneingeschränkte Zugänglichkeit des Naherholungsgebiets seien damit erreicht. Der Wermutstropfen: "Das Landschaftsbild wird sich massiv ändern. Die hohen Pappelgalerien werden verschwinden", sagt Ruyter.

Realität wird dieses Bild wohl erst im Februar. Die Ausschreibung der Arbeiten läuft. "Ich will die Pappeln möglichst schnell weghaben", sagt Rolf Schmidt. "Ein gutes Gefühl habe ich dabei nicht mehr."