Osterath: Kunst in der Apsis - Auf Bildern rückt die Welt zusammen

Helmut Krüger und Inken Kuntze-Osterwind laden zur Eröffnung.

Osterath. Es sind Momentaufnahmen, Fotografien, die Kinder in bestimmten, für die Nachwelt erhaltenswerten Situationen zeigen. Wie den kleinen Jungen auf den Komoren, der fasziniert ein Walkie-Talkie in den Händen hält und angesichts der ihm unbekannten Technik aus dem Staunen nicht mehr herauszukommen scheint.

Helmut Krüger und Inken Kuntze-Osterwind gestalten nach der viel beachteten Ausstellung "Kinder der WeltI" in der Christuskirche in Büderich Teil zwei der evangelischen Weihnachts-Sonderschau in der Osterather Kirche.

Dieses Mal sind die Fotos farbig und größtenteils collagenartig auf Panelen in einem bunten Mix zusammengefügt. Und obwohl die beiden Protagonisten in ihrer Herangehensweise unterschiedlicher kaum sein könnten, verschmelzen ihre Arbeiten thematisch zu einer Einheit.

Inken Kuntze-Osterwind ist freiberufliche Fotografin, hat das Handwerk an der Parsons School of Design in New York erlernt, an der Bayrischen Staatslehranstalt in München den Abschluss gemacht und am International Center of Photography ihr Können perfektioniert.

Ihre Fotos sind keine zufälligen Schnappschüsse, sondern konzeptionelle Kunstwerke von dokumentarischer Aussagekraft. Vor allem die in Mexiko, in der Dominikanische Republik oder auch in New York entstandenen Aufnahmen vermitteln eine lebendige Botschaft.

Ganz anders der Hintergrund bei Helmut Krüger: Der Design-Grafiker fotografiert nach eigener Aussage zwar für sein Leben gern, und doch dienen ihm die Aufnahmen nur als Vorlage für weitergehende Werke. "Aber mein Archiv ist so reichhaltig, da war dann auch für diese Ausstellung etwas dabei", erzählt der 64-Jährige lächelnd.

Die Arbeiten in der Kirche sind zum Teil vor 30 Jahren entstanden und zeugen so auch von der Entwicklung - von analog bis digital - und Modernisierung der Fotografie.

Krüger setzt Schulkindern in Tobago Kinder-Models in Florida gegenüber, er mischt fröhliche Augenblicke aus dem Karneval in Portugal mit Alltagsszenen aus Meerbusch. Inmitten dieser thematischen Vielfalt tauchen auch immer wieder sein Sohn Sascha auf sowie Aufnahmen, die auf den ersten Blick so gar nicht zur Thematik passen wollen - wie der Graffiti-Liebesschwur eines Teenagers: "Beate, du bist der Grund, wofür ich lebe."