Büderich: Küsterhaus ist Krippenhaus

Bis zum vierten Advent werden in Büderich 105 Krippen ausgestellt.

Büderich. Überall werden die Besucher in Weihnachtsausstellungen gelockt. Dieses Jahr kommt mit einer Krippenausstellung in Büderichs Altem Küsterhaus eine besondere hinzu. Ein voluminöses Kamel aus Kunstharz begrüßt die Besucher im Eingang des Hauses an der Düsseldorfer Straße. Wer die Tür zum Hauptgebäude durchschreitet, dem erschließt sich die Vielfalt der 105 Krippen von vier Kontinenten.

Es gibt Krippenfiguren aus Bronze, Holz, Glas oder Stroh und wer ein wenig sucht, findet sogar Maria und Josef von Playmobil. Nicht suchen muss man nach der alten Kirchenkrippe von St. Mauritius, denn die großen, auf Stroh gebetteten Figuren unter der Treppe ziehen die Blicke sofort auf sich.

Viel kleiner und unscheinbarer, aber nicht weniger schön, wirken die Kompaktkrippen in der Größenordnung einer Streichholzschachtel, die im Erdgeschoss in einem Glasvitrinen-Tisch gezeigt werden. Auch gemalte und gestickte Krippen gibt es zu sehen.

Ingeborg Sternemann hat die Ausstellung ins Leben gerufen. "Vor zwei Jahren hat mir der Künstler Raimund Franke erzählt, dass er Köpfe und Hände von Krippenfiguren wiedergefunden hat, die sein Vater angefertigt hatte. Das hat mich inspiriert."

Besucher können die lebensgroßen Maria- und Josef- Figuren von Karl Franke auf der ersten Etage des Küsterhauses finden. Was der Betrachter nicht ahnt, verrät Sternemann: "Köpfe und Hände stehen auf einem Gerüst, das unter der Kleidung verborgen bleibt." Eindrucksvoll ist auch eine Laubsägearbeit, die der Bildhauer Ewald Mataré einst mit seiner Tochter Sonja in deren Kindheit fertigte.

Leonie Simeon-Parpan aus Lenz (Schweiz) zeigt eine Krippe mit modelliert genähten Figuren: "Ich habe diese Krippe allerdings nur geschaffen, die Künstlerin ist Schwester Anita Derungs aus dem Kloster Ilanz in Graubünden."

Warum in den ersten Jahrhunderten nur Ochse und Esel an der Krippe standen, erklärt Pastor Karl-Heinz Pütz. "Der Esel stand symbolisch für die jüdischen, der Ochse für die heidnischen Völker. So zeigte man, dass die ganze Welt den Sohn Gottes verehrte."

Sternemann hat die Krippen von Privatleuten sowie von den Missionswerken Missio und der Jesuitenmission in Nürnberg erhalten. "Viele Familien möchten sie zum Weihnachtsfest aufstellen, deshalb endet unsere Ausstellung am 21. Dezember."