Meerbusch: Geschenkte Bäume sind zu teuer

Weihnachts-Tannen: Das schmückende Grün für die Öffentlichkeit zur Adventszeit wird jetzt in einer Willicher Baumschule gekauft.

Meerbusch. Wer hätte das gedacht: Wenn die Mitarbeiter des Amtes für Grünflächen vor der Weihnachtszeit ausrücken, um Tannenbäume auf Privatgrundstücken abzusägen, weil die den Besitzern im heimischen Garten über den Kopf wachsen, muss die Stadt ordentlich drauflegen. Deshalb ist die Initiative in diesem Jahr eingestellt worden. Die Bäume sind - zum ersten Mal - in einer Willicher Baumschule eingekauft worden.

"Das hat sich als zu arbeitsintensiv herausgestellt", berichtet Stadtsprecher Michael Gorgs. "Es ist personell und zeitlich ein Mordsaufwand, weil auch die Anfragen in den vergangenen Jahren immer mehr geworden sind." Im Schnitt sind 40 bis 50 Tannen von den Bürgern jährlich angeboten worden.

Da die meterhohen Gehölze komplett aus den Gärten entfernt werden und dabei Häuser, Hecken, Bäume sowie andere Pflanzen auch auf den Nachbargrundstücken nicht beschädigt werden durften, musste die Stadt mit entsprechenden Kräften und technischem Gerät anrücken.

Unter dem Strich ist die finanzielle Bilanz der Arbeitseinheiten und dem Einsatz von Maschinen und Fahrzeugen absolut unwirtschaftlich. "Da konnte man drei Jahre Bäume von kaufen", meint der zuständige Abteilungsleiter im Grünflächenamt, Guido Vincentz.

Deshalb ist mit der Aktion nun Schluss, auch wenn sie laut Michael Gorgs dazu gedient habe, die Bürger beim weihnachtlichen Schmücken ihrer Stadt einzubeziehen, um zu einer besseren Identifikation beizutragen. Unter dem Strich sei der doppelte Nutzen aber ziemlich einseitig ausgefallen: Die Bürger waren ihren Baum, der bei einer Abholzung durch einen Gartenbetrieb sicherlich mehrere hundert Euro betragen hätte, umsonst los - die Stadt hatte die Kosten weit über Gebühr zu tragen.

Kindergärten und Schulen werden somit in diesem Jahr erstmalig mit 18 großen (8 Meter) und 20 kleinen (4 Meter) Tannen aus Willich beliefert. Schon jetzt hat das Grünflächenamt für das nächste Jahr den selben Preis für die Bäume ausgehandelt.