Rock am Turm: Paukenschlag zum Abschluss

Die Organisatoren laden an Weihnachten zum letzten Mal in den Wasserturm ein – und kritisieren die Stadt.

Lank-Latum. Es wird noch einmal laut im Forum Wasserturm am 27. Dezember. Ein letztes Mal. Wolfgang "Wölli" Rohde, Aushängeschild und Erfinder der Initiative Rock am Turm, sowie Mitinitiator Norbert Stirken gaben am Montag das Ende der Weihnachtsserie, die vor acht Jahren in Lank ihre Premiere hatte, bekannt.

Deutlich resigniert sparten beide nicht mit Kritik an Stadtverwaltung und Kommunalpolitik, die die Signale der privaten Initiative für die Jugend nicht erkannt und in ein weiterreichendes Projekt hätten münden lassen.

"Die Stadt schmückt sich schon mit Rock am Turm, tut aber selbst gar nichts", sagt Stirken insbesondere mit Blick auf fehlende Zuschüsse, die von der Kommunalpolitik versagt geblieben seien.

Und das, obwohl bei jedem Konzert durchschnittlich 1000 junge Leute begeistert und gewaltlos bei den Konzerten im Wasserturm und im Kesselhaus mitgerockt hätten. Dabei gewesen seien auch zahlreiche Jugendliche aus Meerbusch, sind die Verantwortlichen sicher. "Das sollte eigentlich ein Impuls sein", meint Stirken. "Man kann die Jugendlichen noch erreichen."

Die Stadt Viersen habe da ganz andere Signale in der Jugendpolitik gesetzt: 25 000 Euro sei den Verantwortlichen der im Vergleich weniger angesagte "Young-Talents-Wettbewerb" - und damit die Jugend - wert. Bei der Stadt Meerbusch streite man sogar über ein mit 1000 Euro veranschlagtes Graffiti-Projekt. Stirken: "Dafür kann man noch nicht einmal die Farbe bezahlen."

Aber das Projekt habe sich auch abgenutzt bei den Verantwortlichen. "Es ist zur Routine geworden. Dann wird es langweilig", räumt Rohde ein, der aber stolz darauf sei, dass Rock am Turm in ganz Deutschland bekannt sei. Und nicht nur das. Immer wieder kämen auch aus dem Ausland Bewerbungen, um an dem Konzert für Nachwuchs-Rockbands teilzunehmen.

Diesmal habe sogar eine Gruppe aus Tschechien eine Demo-CD geschickt. Aber gerade beim letzten Mal wolle man zurück zu den Wurzeln: Und deshalb sei zum Finale auch die Meerbuscher Band Butterfly Coma dabei.