Drogen: Eine Anlaufstelle in Büderich

Sprechstunde am Badener Weg ab dem kommenden Jahr.

Meerbusch. Seit 1994 besteht zwischen Meerbusch und dem Rhein-Kreis Neuss eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Drogenhilfe.

Das lief, wie beide Seiten bestätigen, ganz gut und wird jetzt noch ausgebaut. Denn ab dem kommenden Jahr müssen Meerbuscher nicht mehr wie bisher zwingend nach Neuss fahren, da dann auch im Stadtteilbüro am Badener Weg in Büderich eine Sprechstunde eingerichtet wird.

Einmal wöchentlich soll eine offene Beratung in Form eines Einzelgesprächs stattfinden, erklärt Birgit Zander, Leiterin der Drogenhilfe im Rhein-Kreis Neuss. Später kann das Angebot auch um zusätzliche feste Termine erweitert werden.

Dass Meerbusch keine drogenfreie Insel der Glückseligkeit ist, kann Zander nur bestätigen. So suchten im Vorjahr 15 Meerbuscher regelmäßig die Drogenberatung auf, zu den Gruppensitzungen (für Nachsorge, Selbsthilfe, vermeintlich Gefährdete) kamen sogar 31 Meerbuscher. Zwei Drogenabhängige nutzten das niederschwellige Angebot des offenen Kontaktladens.

Ein Schwerpunkt bei der Arbeit der Drogenhilfe ist die Suchtprävention. Insbesondere Eltern, deren Kinder Haschisch, Marihuana oder Alkohol konsumieren, suchen Hilfe. 2007 fanden 26 persönliche und 22 telefonische Präventionsberatungen sowie zusätzlich 14 Familienberatungen mit Meerbuschern statt. Sieben Meerbuscher nahmen an dem Projekt "Jugend in Zukunft" teil, das Beratung und Information auch für Freunde von Drogenkonsumenten anbietet.

Die Stadt Meerbusch trägt nach der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung knapp zehn Prozent der Kosten der Drogenberatungsstelle, im Haushalt 2009 sind dafür 48 000 Euro vorgesehen.