Haus Meer: Rückendeckung für Förderverein

Ein Nutzungskonzept bleibt Wunschdenken. Mit der Vergabe des Förderpreises setzt Politik aber ein Signal.

Meerbusch. Seit gut fünf Jahren befinden sich Politik und Verwaltung im Ungewissen, wenn es um die Zukunft von Haus Meer geht. Es gibt keinen Bebauungsplan, die Stadt ist nicht Eigentümer, und ob Franc Dorfer mit der Gründung der Gesellschaft Stiftung Haus Meer in absehbarer Zeit daran etwas ändern kann, steht auch in den Sternen.

"Wir wissen ja gar nicht, inwiefern wir als Stadt in Zukunft involviert sind", zuckte auch Kulturdezernentin Angelika Mielke-Westerlage mit den Schultern, als im Kulturausschuss erneut die Erstellung eines "sinnstiftenden Nutzungskonzeptes" diskutiert wurde.

Um es vorwegzunehmen: Es wurde wieder nichts daraus, einig war man sich lediglich, "dass wir als Kulturausschuss am Ball bleiben wollen" (Georg Neuhausen, SPD).

So konzentriert man sich einmal mehr darauf, dem Förderverein nach Kräften unter die Arme zu greifen. Der Grundstücksbesitzer Roland Agne steht einem Verkauf des ehemaligen Klostergeländes zwar bekanntlich prinzipiell positiv gegenüber, ist jedoch offensichtlich nicht gewillt, sich an Maßnahmen zur Erhaltung des Wehye-Parks zu beteiligen - auch wenn Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD) das "ungeheuerlich" findet.

Die 25 000 Euro für die Sanierung des Parks, die auf Antrag der CDU dem Förderverein Haus Meer als Zuschuss gewährt werden, kann dieser also gut gebrauchen. Hinzu kommen, eher symbolisch zu sehende, 1500 Euro, die zusammen mit dem Förderpreis der Stadt an die Aktionsgemeinschaft gehen. Mit dem Geldpreis verbunden ist "die Anerkennung für bürgerschaftliches Engagement".

Für die Gestaltung des Tags des offenen Denkmals erhält die Aktionsgemeinschaft Rettet Haus Meer verknüpft mit dem Förderpreis darüber hinaus 500 Euro.

Anerkennenswert seien diese Leistungen allemal, findet auch Jörg Schleifer (FDP). Dennoch warnt der Liberale: "Wir können nicht wissen, ob Haus Meer wirklich eines Tages öffentlich zugänglich gemacht wird."