Meerbusch: Kanditatenkür - SPD hat sich entschieden

Mit Georg Neuhausen an der Spitze ziehen Sozialdemokraten in den Wahlkampf.

Meerbusch. Mit dem Lanker Georg Neuhausen an der Spitze geht die SPD überzeugt in den Kommunalwahlkampf 2009. Von den 44 Wahlberechtigten, die am Montagabend ins Haus der Awo in Büderich kamen, stimmten 39 mit Ja (zwei Nein, drei Enthaltungen).

Konsens und Geschlossenheit konnte man umso besser demonstrieren, als der Osterather Hans Günter Focken seine Ambitionen auf den Spitzenposten bereits im Vorfeld mangels Erfolgsaussichten zurückgestellt hatte.

Doch die Wahl des Bürgermeisterkandidaten war bei weitem nicht der spannendste Tagesordnungspunkt. Das war die Abstimmung über den Stadtverbandsvorstands-Vorschlag für die Rangfolge auf der Reserveliste, die über den Einzug in den Rat entscheidet. Immerhin war das erfahrene Ratsmitglied Hans-Werner Schoenauer aus Ossum-Bösinghoven nur auf einen hinteren Platz zwölf gesetzt worden. Das wollten die Lanker nicht hinnehmen. So gab es um den Listenplatz vier, auf den der Vorstand die Lankerin Heidemarie Nigeloh gehoben hatte, die erste Gegenkandidatur.

Ergebnis: Mit 25:18 Stimmen eroberte Schoenauer überzeugend den Platz, unterstützt nicht nur von seinem Lanker Ortsverein, sondern wohl auch von Parteimitgliedern aus Osterath und Büderich. Nigeloh rutschte auf Listenplatz sieben, den Marcel Winter wegen des Geschlechterproporzes freiwillig Richtung Platz zwölf verließ.

So sah die Listenplatzierung am Ende exakt so aus, wie der Lanker Ortsverein sie gewollt hatte. Ein Tausch auf den Osterather Plätzen misslang hingegen: Tobias van Hasselt scheiterte ganz knapp mit dem Versuch, Hans Günter Focken vom Listenplatz sechs zu verdrängen, bleibt damit auf der elf.

"Ich freue mich über das gute Ergebnis und bin froh, dass es nun klare Beschlüsse gibt", kommentiert Georg Neuhausen die als "konstruktiv" und engagiert beschriebene Versammlung. "Wir wissen jetzt, mit welcher Mannschaft wir in die Wahl gehen werden."

Die Soziale Stadt wollen die Sozialdemokraten zu ihrem Thema machen. Damit habe man zwar kein Alleinstellungsmerkmal, aber "das ist unser Thema, und das werden wir uns nicht vom Brot nehmen lassen", so der Bürgermeisterkandidat.

Sozialpolitik umfasse für die SPD ebenso Familienpolitik wie Planungs- und Wirtschaftspolitik. "Wir sind nicht nur einäugig sozial", betont Neuhausen. Auch Kultur- könne Jugendpolitik (Stichwort: Graffitikunst) sein. Zurzeit liege der Schwerpunkt zu stark beim "Mittelalter".

Stichwort demographischer Wandel: Die SPD wolle junge Menschen gezielt an Meerbusch binden. "Es kann doch nicht sein, dass wir von acht Hochschulen umgeben sind und keine jungen Menschen anziehen", gibt der Sozialwissenschaftler Winter ein Beispiel. Die CDU habe keine Antworten gefunden, die Stadt das Thema verschlafen.