Austausch in Büderich: Schule als Abenteuer in der Bretagne

Der Förderverein will die Partnerschaft Fouesnant – Meerbusch lebendig halten.

Büderich. Außer kulinarischen Kulturunterschieden wie der gesalzenen Butter, den Jakobsmuscheln und dem immer medium gegarten Fleisch, hat Miriam Zimmermann und Lisa Kohlhepp so ziemlich alles in Fouesnant gefallen. Nach drei Monaten des Schüleraustauschs kehrten die Freundinnen aus der Bretagne zurück und brachten gleich 20 französische Zehntklässler mit.

Die Gäste werden eine Weile den deutschen Unterricht der Maria-Montessori-Gesamtschule besuchen oder auch Exkursionen, wie etwa zum Römisch-Germanischen Museum, unternehmen.

Auf ihrer französischen Schule, dem "Lycée agricole et aquacole de Bréhoulou", einer landwirtschaftlich orientierten Einrichtung, haben sich Lisa und Miriam, beide 15, dank der offenen Art der französischen Lehrer und Mitschüler sehr wohl gefühlt.

Trotz des Unterrichts bis 17 Uhr und wenig Freizeit haben sie jede Menge kurzweiliger Abenteuer erlebt. Geburten von Ferkeln gehörten ebenso dazu wie die Hege von Hühnern, Kühen und Fischen. Fast den gesamten Stunden haben die Meerbuscherinnen abgearbeitet. "Außer Mathe, da sind wir weiter", berichtet Lisa. Insgesamt werde zügiger unterrichtet.

Auch Ausflüge zum Zoo, Einkäufe und Wanderungen, die mitunter bis an die sportlichen Lustgrenzen gingen, brachten viele Gelegenheiten, an der Fremdsprache zu feilen. Umgekehrt bestehe in Frankreich aber wenig Interesse, Deutschkenntnisse zu vertiefen, hat Lisa gemerkt.

Unter der Woche waren die beiden Schülerinnen zusammen im Internat untergebracht, am Wochenende in Gastfamilien bei Mitschülern. Dank der unkomplizierten "Küsschen-Mentalität" seien Freundschaften entstanden, die per elektronischer Post lebendig gehalten werden.

"Getrennt zu wohnen wäre für das Sprachtraining besser gewesen", sagt Lisa, die Lothar Beseler als Vorsitzendem des Fördervereins ausdrücklich für die Austausch-Chance dankt. "Als die ersten Teilnehmer des neuen Austauschprojektes geht ihr in die Geschichte der Jumelage ein", versichert Bürgermeister Dieter Spindler.

Schulleiter Klaus Heesen findet den Zeitpunkt des Schüler-Auslandsbesuchs zu Beginn der 10. Klasse für drei Monate perfekt, um kein allzu großes Heimweh aufkommen zu lassen. "Die Zeit verging so schnell", sagt Miriam, und es klingt fast wehmütig.